Wasserqualität in Flandern verschlechtert sich, Greenpeace ermahnt die flämische Regierung
Greenpeace Belgien hat am Donnerstag eine Mahnung an die flämische Umweltministerin Zuhal Demir (N-VA) geschickt, weil sich die Wasserqualität in den landwirtschaftlichen Gebieten Jahr für Jahr verschlechtert, so die Umweltschutzorganisation in einer Erklärung: “Unsere europäischen Umweltziele sind in Gefahr. Die Politiker müssen das Problem an der Wurzel packen, wie zum Beispiel den viel zu großen Viehbestand in Flandern", so Greenpeace.
Laut der Nicht-Regierungsorganisation verschlechtert sich die Wasserqualität und ersticken die Flamen an Stickstoff. Das beratende Organ für Umweltgenehmigungen hat vor Kurzem das sogenannte "Stickstoff"-Urteil bestätigt. Strukturelle Reformen - wie die Reduzierung des Viehbestands - sind unumgänglich geworden, um unsere Natur zu schützen", erklärt Matteo De Vos, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace Belgien.
"Mit diesem Mahnschreiben wollen wir die flämische Regierung ermutigen, einen viel radikaleren Gülleaktionsplans zu erarbeiten", sagt Matteo De Vos.
Das flämische Agrarmodell sei nicht nur angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise veraltet, sondern führe auch zu einer sozialen Krise, erklärt Greenpeace: "Kleinbauern sind an ein Wachstumsmodell gebunden, das sie immer weiter in die Verschuldung treibt. Höhere Kosten wegen der Güllevorschriften, die den Betrug mit Subsidien fördern, bedrohen die Existenz der Kleinbauern. Der notwendige Übergang zur Agrarökologie muss immer mit einer finanziellen Unterstützung und einem Ausgleich auf flämischer, wallonischer und sicherlich auch auf europäischer Ebene einhergehen", so Greenpeace.
Die Umweltschutzorganisation wird am Donnerstag auch im wallonischen Parlament anwesend sein, um über Naturschutz und die Umstellung der landwirtschaftlichen Praktiken in der Wallonie zu diskutieren.