Die Löwener Uni will Gebäude mit Wasser aus dem Fluss Dijle beheizen
Die Universität in Löwen (KU Leuven) in Flämisch-Brabant will eigene Gebäude mit Wasser aus der Dijle, die mitten durch die Stadt fließt, beheizen. Das Wasser wird für ein Aquathermik-System genutzt, mit dem zunächst ein Appartementgebäude und ein Teil des neuen Campus beheizt werden sollen. Das bedeutet, dass man aus dem Dijle-Wasser Wärme abführen will.
In erster Linie soll dieses System in der Redingenstraat in Löwen zur Anwendung kommen, in der die Uni einen neuen Campus für die Fakultäten für Psychologie und Pädagogische Wissenschaften errichtet. Wie das vor sich gehen kann, erklärte Prof. Stijn De Jonge von der KUL gegenüber VRT NWS: „Das Wasser ist Oberflächenwasser, dass aus Bächen und Flüssen sowie aus den Abwasserkanälen kommt. Wir versuchen aus der Strömung der Dijle Energie zu gewinnen. Diese Strömung hat eine sehr niedrige Temperatur, doch sie enthält viel Energie. Über Wärmepumpen werten wir sie auf und wandeln sie zu einer brauchbaren Energieform um, die eine Temperatur erreicht, die ein Haus oder ein Gebäude heizen kann.“
Man könnte 60 bis 65 % der Nachfrage nach Heizung in der Innenstadt befriedigen, nur durch die Nutzung des Wassers aus der Dijle. Da ist Potential."
Auf die gleiche Art und Weise soll ein Appartementgebäude an den Dijlemolens in Löwen beheizt werden. Hier gebe es noch weitere Möglichkeiten, so Prof. De Jonge weiter: „Wer Löwen kennt, der weiß, dass die Dijle sehr schön durch die Stadt fließt. Man könnte 60 bis 65 % der Nachfrage nach Heizung in der Innenstadt befriedigen, nur durch die Nutzung des Wassers aus der Dijle. Das reicht aber nur für Wohnhäuser und nicht für die Industrie. Da ist Potential, doch man muss noch viele Schritte zurücklegen, um das wirklich nutzen zu können. Man müsste zum Beispiel ein Wärmenetz entwickeln…“ Doch die Studierenden, Wissenschaftler und Forscher der Uni sind bestimmt längst dabei, ein entsprechendes Projekt auszuarbeiten.