Kardiologe: "Wer einer Thrombose vorbeugen will, der muss sich impfen lassen"

Professor Thomas Vanssche (kleines Foto), Facharzt für Blut- und Gefäßkrankheiten an der Universitätsklinik von Löwen (UZ Leuven), hat gegenüber der belgischen Impf-Taskforce daran erinnert, dass Thrombosen nach Impfungen gegen Corona, z.B. mit dem Vakzin von AstraZeneca, äußerst selten vorkommen. Der Thrombosespezialist sagt, dass gerade eine solche Impfung Blutgerinnseln im Gehirn vorbeugen würde.

Professor Vanassche sagte bei der Impf-Taskforce, dass bisher rund 200 Fälle von Blutgerinnseln nach einer Impfung mit einem Vakzin gegen Corona vorgekommen seien. Das sei angesichts einer Zahl von rund 34 Millionen Impfungen alleine in Europa eine verschwindend geringe Zahl. Von diesen etwa 200 Fällen hatten 18 einen tödlichen Ausgang, so die Statistik. Der Facharzt für Thrombosekrankheiten sagte dazu, dass Nebenwirkungen bei sogenannten Immun-Aktivierungen, wie Impfungen oder auch bei Behandlungen gegen andere Infektionskrankheiten, leider vorkommen würden, wenn auch sehr selten.

Dabei, so Vanassche, bildet ein Körper willkürlich einen Antikörper, der Blutplättchen aktiviert, was wiederum zu Blutgerinnseln führen könne. „Dieses extrem selten vorkommende Phänomen kann sich also auch nach einer Impfung entwickeln, doch es ist bisher kein Link zu einem spezifischen Typ Impfstoff festgestellt worden“, so Vanassche. Der Kardiologe gibt auch zu verstehen, dass die Gefahr einer Thrombose nach einer Infizierung mit dem Coronavirus Covid-19 wesentlich höher liegt, als nach einer Impfung gegen Corona.

Präzise Zahlen liegen (noch) nicht vor, doch man kann davon ausgehen, dass zwischen 10 und 60 % aller Corona-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, Thrombosen vorkommen. „Wer sich also Sorgen um eine Thrombose macht, der sollte sich am besten gegen Covid-19 impfen lassen“, so der Facharzt. Derzeit sind laut Professor Vanassche noch keine spezifischen Risikofaktoren für Nebenwirkungen nach Corona-Impfungen festgestellt worden, „auch keine geschlechtsspezifischen Nebenwirkungen. Klassische Thrombosen kommen hingegen viel öfter bei Frauen vor. Dieser Unterschied ist bei den jüngeren Altersgruppen noch viel größer.“ 

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