Noch 3 Szenarien für den Um- und Ausbau des Brüsseler Rings
Die flämische Landesregierung untersucht im Hinblick auf die Erneuerung des Brüsseler Rings noch 3 mögliche Szenarien. Bis zum Jahresende will man dieses Projekt abrunden, teilten Lydia Peeters (Open VLD), Landesministerin für öffentliche Arbeiten und Landesumweltministerin Zuhal Demir (N-VA) mit. Allerdings wird das Verfahren bis hin zum Baubeginn noch Jahre in Anspruch nehmen.
Bis zum Jahresende also will sich die flämische Landeregierung für eine definitive Planung, um den Brüsseler Ring - auch als R0 bezeichnet- um- und auszubauen, entscheiden. Die Regierung beschäftigt sich schon lange mit dem Ring um die Hauptstadt, der quasi rund um Brüssel über das Gebiet der Provinz Flämisch-Brabant verläuft.
Der Ring hat ein denkbar schlechtes Image. Er gilt als staugefährlich und als unfallträchtig und fast täglich erscheinen entsprechende Meldungen. Hinzu kommt noch, dass viele Autofahrer und erst recht die Pendler in solchen Fällen Schleichwege nutzen, die meist durch die naheliegenden Ortschaften führen und auch dort mitunter für Staus sorgen. Inzwischen hat die Landesregierung aber reagiert und bietet mit zusätzlichem öffentlichen Nahverkehr und mit Fahrradschnellwegen Alternativen.
Doch auf Dauer wird auch das nicht reichen. Und eigentlich muss auch die Infrastruktur am Ring selber runderneuert werden, sprich auch die Fahrbahnen und die Verkehrsbeschilderung. Z.B. sollen zeitnah die Autobahnkreuze Groot-Bijgaarden und Sint-Stevens-Woluwe am nördlichen Teil des Rings erneuert werden. Dies ist schon Teil der allgemeinen Konzeption.
Wie sehen die möglichen Szenarien aus? (Illustrationen unten)
- 1. Szenario: Hier soll das Netz der Auf- und Abfahrten des Rings „optimalisiert“ werden, in dem einige dieser Kreuzungen entweder wegfallen sollen oder mit anderen, die nicht weit entfernt sind, verschmolzen werden. Hierdurch werden rasch aufeinanderfolgende Einfädelungen im Verkehrsfluss verringert und vermieden.
- 2. Szenario: Diese Idee sieht eine Art Parallelstruktur vor, in der der Durchgangsverkehr völlig von lokalen Verkehr getrennt werden soll. Eventuell neu entstehende Regional- oder Landstraßen sollen neben der Autobahn entstehen, was bedeuten würde, dass keine neuen Straßen in den Ortschaften gebaut werden müssten.
- 3. Szenario: Eine dritte Möglichkeit wäre, eine Kombination aus den beiden anderen Szenarien. Diese Idee sieht vor, je nach spezifischer Lokalität und nach erforderlichen Eingriffen für die hier passende Lösung zu optieren, solange es dem Verkehrsfluss zugutekommt.
Allerdings erfordert die Anpassung des Rings ein langes Genehmigungsverfahren. Bis zum Ende des laufenden Jahres muss sich die flämische Landesregierung für eine Projektform entscheiden. Der entsprechende Vorentwurf mitsamt seinem Raumordnungsplan muss Anfang 2022 den Genehmigungsbehörden vorgelegt werden.
In der zweiten Hälfte 2022 wird der Raumordnungsplan mit den Anmerkungen der zuständigen Instanzen wieder der Landesregierung vorgelegt. Diese wird dann den definitiven Plan ausarbeiten. Wann die Arbeiten zum Umbau des Brüsseler Rings allerdings beginnen können und wie lange dies dauern wird, steht in den Sternen geschrieben. Bis dahin wird es noch viele Stunden und Kilometer Stau am R0 geben…