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Selbstmord nach Gruppenvergewaltigung: Die beiden erwachsenen Verdächtigen bleiben in Haft

Die beiden 18- und 19-Jährigen, die zusammen mit drei Minderjährigen verdächtigt werden, in Gent ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt zu haben, das anschließend Selbstmord beging, bleiben einen weiteren Monat in Haft. Das hat die Genter Ratskammer beschlossen. Am Dienstag verhaftete die Polizei die fünf mutmaßlichen Täter. Sie hatten die Vergewaltigung außerdem gefilmt und ins Internet gestellt. 

Die anderen drei Verdächtigen, ein 14-Jähriger und sein 16-jähriger Bruder, wurden in einer Jugendstrafanstalt in Wingene untergebracht. Ein dritter Jugendlicher von 16 Jahren wurde in der Jugendstrafanstalt in Everberg eingewiesen. Das Jugendgericht wird am Mittwochnachmittag über seinen Fall und weitere Maßnahmen entscheiden. Der Anwalt des 19-Jährigen hatte um die bedingte Freilassung seines Mandanten gebeten, doch das Gericht stimmte dem nicht zu. 

In dem Fall, der große Bestürzung in Gent und Umgebung ausgelöst hat, hat sich die Staatsanwaltschaft Ostflandern sehr bedeckt gehalten.   

Die Tat geschah am 15. Mai. Das 14-jährige Mädchen hatte sich auf dem Wester-Friedhof mit dem 14-jährigen Verdächtigen verabredet, aber der brachte vier Bekannte mit. Sie vergewaltigten das Opfer und veröffentlichten Bilder in den sozialen Netzwerken. Vier Tage nach ihrer Vergewaltigung brachte sich das Mädchen um. 

Das Mädchen hatte es nicht gewagt, Anzeige zu erstatten, sondern hatte sich nur einer Freundin anvertraut.  

Nach der Analyse der Bilder verhaftete die Polizei die fünf mutmaßlichen Täter.

Justizminister Van Quickenborne an Vergewaltigungsopfer: "Erstatten Sie Anzeige!"

In einem Beitrag auf Twitter nannte Justizminister Vincent Van Quickenborne (Open VLD) die Fakten "entsetzlich". "Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden (des Opfers). Mehrere Verdächtige wurden verhaftet und die Ermittlungen laufen weiter", sagte er.

Er fügte hinzu: "Ich appelliere an die Opfer von sexuellen Übergriffen: Erstatten Sie Anzeige. In den Zentren für sexuelle Gewalt gibt es Menschen, die bereit sind, Ihnen zu helfen. Die Justiz wird alles tun, um die Verantwortlichen zu fassen und zu bestrafen, ebenso wie diejenigen, die diese Bilder teilen, denn auch das ist strafbar.” 

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