Die Beseitigung des Abfalls nach den Überschwemmungen in der Wallonie wird noch ein Jahr lang dauern
Die Trennung und Beseitigung der rund 155.000 Tonnen Abfall aus den Überflutungsgebieten in der Wallonie, die seit der Katastrophe Mitte Juli vor allem in der Provinz Lüttich anfallen, wird wohl noch ein Jahr lang andauern. Dies sagte die wallonische Umweltministerin Céline Tellier (Ecolo) am Montag gegenüber dem privaten frankophonen Sender Bel RTL.
Die auf rund 155.000 Tonnen geschätzte angefallene und noch anfallende Schuttmenge aus den Überflutungsgebieten in den wallonischen Provinzen Lüttich, Namür und Luxemburg wird derzeit an zwei Stellen gelagert: Auf der sogenannten Wérihet-Site in Wandre in der Nähe des Lütticher Autobahnkreuzes in Cheratte (Foto unten) und auf dem seit Jahren stillgelegten Autobahnabschnitt A601 im Norden von Lüttich (Foto oben).
„Das Gelände in Wandre hoffen wir, binnen zwei Monaten aufzuräumen, doch auf der A601 wird das wohl noch länger dauern, vielleicht sogar noch ein Jahr lang“, so Walloniens grüne Umweltministerin Tellier gegenüber Bel RTL am Montag.
Die zu beseitigende Menge entspricht etwa dem, was alle Wallonen innerhalb eines Jahres zu ihren lokalen Recyclingparks bringen. Um diesen Abfallberg zu beseitigen, will die Ministerin eine Vorgehensweise zwischen Schutz der Anwohner und der Umwelt finden.
20 bis 30 % dieser Schuttmenge muss getrennt und recycelt werden. Der Rest muss verbrannt (am Besten mit Energiegewinnung) oder kontrolliert gelagert werden, bis auch die Restmengen verbrannt werden können, so Tellier. Diese letzte Lösung, eine längere oder gar endgültige Lagerung muss angesichts der möglichen Folgen für die Umwelt „auf das strikte Minimum beschränkt“ werden.
40.000 Tonnen Sondermüll
Vorläufigen Schätzungen zufolge kommen noch rund 40.000 Tonnen verseuchter Boden und Schlamm hinzu, die z.B. durch ausgelaufene Flüssigkeiten, wie Heizöl oder Chemikalien zu Sondermüll wurden. Diese giftigen Mengen sollen spezifischen Behandlungen unterzogen werden. Die wallonischen Regionalbehörden werden für alle anfallenden Kosten zur Analyse dieser Sondermüllmenge, zur adäquaten Beseitigung und für die Bodensanierungen aufkommen, unterstrich die Ministerin abschließend.