Flandern legt eigene Reserven an Mundmasken und Schutzkleidung an
Die flämische Landesregierung hat beschlossen, eine eigene strategische Reserve an Mundmasken und andere medizinische Schutzkleidung für den Pandemie- oder Seuchenfall anzulegen. Damit will das belgische Bundesland Flandern einem Debakel wie auf föderaler Ebene, als sich am Anfang der Corona-Epidemie herausstellte, dass eine bestehende strategische Reserve vernichtet und nicht neu aufgebaut wurde, vorbeugen.
Seit dem Ausbruch der Corona-Epidemie in Belgien hat Flandern aus eigener Initiative für 42 Mio. € eigene Schutzkleidung angeschafft. Davon gingen alleine 30,1 Mio. € an Mund- und Nasenschutzmasken, wie die flämischen Tageszeitungen De Morgen und Het Laatste Nieuws in ihren Montagsausgaben melden.
Jetzt geht die Landesregierung so weit, definitiv ihren eigenen Vorrat an solcher Schutzkleidung anzulegen. Die strategische Reserve in Flandern beläuft sich auf 16 Millionen chirurgische Mundmasken, 2,25 Millionen FFP2-Masken, 7,5 Millionen Schutzhandschuhe und 750.000 Schutzkittel.
Bei der Bestellung berief sich die Gesundheitsbehörde auf den Bedarf nach dem ersten Höhepunkt der ersten Corona-Welle. Handgel und Desinfektionsmittel sind im Land hingegen ständig in ausreichenden Mengen vorrätig, sodass diese Produkte nicht in eine strategische Reserve miteinbezogen werden müssen.
Ministerpräsident Jan Jambon (N-VA) und Landesgesundheitsminister Wouter Beke (CD&V) machen sich stark dafür, dass der Lagerbestand auch dann aufrecht erhalten wird, wenn einzelne Produkte ihr Verfallsdatum erreichen werden. Die sicher Lagerung dieser Reserven (inkl. Erneuerung von abgelaufenem Material), wird mit jährlich 15 Mio. € angegeben.
Die flämischen Pflege- und Gesundheitseinrichtungen werden daneben dazu verpflichtet, einen eigenen Notvorrat vorzubehalten, der auf drei Monate angesetzt ist. Dafür werden diese Einrichtungen aus der flämischen Landeskasse vergütet.