ROBIN UTRECHT

500.000 Langzeitkranke in Belgien: Koordinatoren sollen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben erleichtern

Die belgische Regierung hat einen Plan erarbeitet, um Langzeitkranken wieder den Einstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Zu den Maßnahmen gehört der Einsatz von Koordinatoren bei den Krankenkassen. Bislang sei nicht genug getan worden, so Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit), um diesen Personen eine Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen.  

Nicht jeder, der aus Krankheitsgründen seit langer Zeit arbeitsunfähig ist, schließt eine Rückkehr in das Berufsleben aus. 

Internationale Schätzungen zeigen, dass etwa 10 Prozent der Langzeiterkrankten wieder arbeiten können und wollen. In Belgien handelt es sich um rund 50.000 Menschen. Wenn sie wieder arbeiten gehen, bedeutet das eine erhebliche Einsparung für die Sozialversicherung. 

Aber nicht jeder, der das möchte, kann einfach so wieder arbeiten gehen. Von den 50.000, die das wollen, kann etwa die Hälfte aus eigener Kraft zu ihrem alten oder neuen Arbeitgeber zurückfinden. Die andere Hälfte braucht Hilfe. Deswegen hat Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke Maßnahmen erarbeitet, die den Langzeitkranken auf dem Weg zurück ins Berufsleben begleiten sollen. 

Bis 2022 werden 40 Koordinatoren für den Wiedereinstieg in den Beruf ernannt, die bei den Krankenkassen angestellt werden. Im folgenden Jahr soll die Zahl der Koordinatoren auf 60 ansteigen. Ziel ist es, in der ersten Phase 18.000 Menschen pro Jahr wieder in Arbeit zu bringen, später sollen es 24.000 pro Jahr sein. 

Das Projekt soll ab 2022 konkret umgesetzt werden. Minister Vandenbroucke will dabei mit den regionalen Arbeitsämtern und Verwaltungen zusammenarbeiten.  

Arbeiten ist mehr als Geldverdienen, argumentiert Vandenbroucke, der mit seinem Plan nicht nur die Krankenversicherungsausgaben reduzieren möchte: Eine berufliche Tätigkeit ausüben kann auch das geistige und psychische Wohlbefinden fördern. 

Meist gelesen auf VRT Nachrichten