Der Taxisektor in Brüssel will bis zu 600 Uber-Fahrer anwerben
Da der von der Brüsseler Regionalregierung angekündigte Taxiplan weiter ausbleibt, wollen die Taxiunternehmer in der belgischen Hauptstadt selbst aktiv werden, um moderner zu werden. Dabei soll dieser Sektor auch weiter verstärkt werden. Eines der Vorhaben ist die Idee, bis zu 600 Chauffeure des umstrittenen Online-Fahrtenanbieters Uber anzuwerben.
Der regionale Brüsseler Taxisektor will angesichts der immer stärker werdenden Konkurrenz von Fahrtenanbietern wie Uber ein soziales Blutbad vermeiden. Auf der anderen Seite aber suchen die Taxiunternehmer in der Hauptstadt selbst nach Fahrern, wie Sam Bouchal, der Sprecher des Taxiverbandes in Brüssel gegenüber der frankophonen Wirtschaftszeitung L’Echo erklärte: „Das ist kein weithergeholter Vorschlag. Alleine beim Taxiunternehmen Victor Cab, der ein großer Anbieter ist, sucht man bis zu 300 zusätzliche Fahrer.“
Die Idee ist also, rund 600 Fahrer, die derzeit mit vagen Arbeitsverträgen für den Online-Anbieter Uber aktiv sind, abzuwerben. Solchen Fahrern werden feste und unbefristete sozialversicherte Arbeitsverträge angeboten, so Bouchal.
Eine weiter Idee ist, die etwa 250 „schlafenden“ Taxilizenzen für zu verkaufen und dies am besten über die regionale Behörde „Brüssel Mobilität“. Und Fahrer, die keine Lizenz kaufen wollen oder können, die könnten nach Ansicht des Sektorverbandes nach französischen Vorbild eine solche Lizenz mieten. Um geeignete Fahrer für die Taxiunternehmen zu finden, sollte aber auch eine Art „numerus clausus“ eingeführt werden, so Bouchal weiter. Dieser könnte je nach Bedarf und Rentabilität des Sektors bzw. seiner Akteure immer wieder angepasst werden.