Fast einen Monat nach Schulbeginn haben Hunderte Grundschulen noch immer keine Schulbücher

Mehrere hundert flämische Grundschulen haben Ende September noch immer keine Schulbücher. Ursache ist ein Problem bei einem Unterauftragnehmer des Schulbücherlieferanten. Der Ärger in den Grundschulen ist groß, wo die Lehrkräfte Kopien digitaler Vorlagen machen müssen.

Rund 450 Schulen in Flandern wurden Ende August darüber informiert, dass das Schuljahr ohne einen Teil der Schulbücher beginnen müsse. Vier Wochen später konnte das Problem in einigen Schulen behoben werden, aber viele andere warten noch immer auf die Lehrbücher.  

Die Situation für Lehrkräfte und SchülerInnen ist alles andere als einfach. "Unsere Lehrer müssen sehr kreativ sein und machen Kopien", sagt Marleen Hille, Leiterin der Pius-X-Schule in Antwerpen. "Das bedeutet eine Menge zusätzlicher Arbeit, aber auch eine Menge zusätzlicher Kosten.”  

"Es ist sehr frustrierend", sagt Eric Van Roy, Direktor der Toppunt-Schule in Geel. "Die Kinder müssen viel Papier in den Unterricht schleppen. Außerdem müssen die Lehrerinnen und Lehrer selbst Schultagebücher erstellen. Nach einer höllischen Corona-Zeit könnten wir wirklich darauf verzichten.” 

Logistikproblem

Im flämisch-katholischen Schulwesen hat Cloudwise den Zuschlag für die Auslieferung der Schulbücher in diesem Schuljahr erhalten. Cloudwise hat den Standaard Boekhandel abgelöst und den Auftrag an einen Subunternehmer weitergegeben.   

Obwohl Cloudwise alle möglichen Maßnahmen, einschließlich rechtlicher Schritte, ergreift, damit das Logistik-Subunternehmer alle Lieferungen so schnell wie möglich durchführt, sind die Probleme noch nicht gelöst, erklärte Cloudwise-Direktor Philip Vermeylen gegenüber VRT NWS.    

Mahnung

Der katholische Unterrichtsträger hat inzwischen ein Mahnschreiben an Cloudwise gerichtet. "Die Tatsache, dass Cloudwise angeblich von einem Logistikpartner im Stich gelassen wird, spielt keine Rolle für unsere Schulen", sagte Generaldirektorin Lieve Boeve. "Wir warten einfach darauf, dass die Bücher rechtzeitig geliefert werden. Diese Situation ist sehr frustrierend und darf sich nicht wiederholen.” 

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