ArcelorMittal

ArcelorMittal investiert 1,1 Milliarden Euro in die Dekarbonisierung seines Werks in Gent

Stahlriese ArcelorMittal stößt in seinem Werk in Gent jährlich mehr als 9 Millionen Tonnen CO² in die Atmosphäre. Um den CO²-Ausstoß zu verringern, will der Konzern 1,1 Milliarden Euro in Dekarbonisierungstechnologien investieren. Das gab der Konzern am Dienstag in Gent, in Anwesenheit des Stahlmagnaten Lakshmi Mittal sowie des belgischen Premierministers Alexander De Croo und zahlreicher flämischer Minister bekannt. Die belgische und die flämische Regierung werden das Projekt finanziell unterstützen. 

ArcelorMittal plant den Bau einer 2,5 Millionen Tonnen schweren DRI-Anlage (Direct Reduced Iron => Direkt reduziertes Eisenerz) in Gent sowie zwei neue Elektroöfen. Die CO²-Emissionen sollen bis 2030 um etwa 3,9 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden, was etwa 4 % der gesamten CO²-Emissionen in Flandern entspricht. Bei dem Projekt handelt es sich um eine der größten nachhaltigen Investitionen in Belgien. 

"Um die Klimakrise zu bekämpfen, brauchen wir ehrgeizige Maßnahmen. Die europäischen Länder sind Vorreiter mit klaren Zielen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu sein", sagte der Premierminister am Rande der Bekanntgabe. "Es ist gut zu sehen, dass auch Sektoren mit einem großen Fußabdruck mitmachen, indem sie in Innovationen investieren, die Emissionen reduzieren und langfristig die Kohlenstoffneutralität erreichen", fügte Alexander De Croo hinzu. 

ArcelorMittal in Gent

"Dies ist das dritte große Dekarbonisierungsprojekt, das wir in den letzten zwei Monaten angekündigt haben. Es zeigt, dass wir entschlossene Schritte unternehmen, um unser Geschäft zu dekarbonisieren und, was noch wichtiger ist, um den Fortschritt im nächsten Jahrzehnt zu beschleunigen", kommentierte Aditya Mittal, CEO von ArcelorMittal. Am Montag gab die Gruppe bekannt, dass sie von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen in Höhe von 280 Millionen Euro erhalten hat, um die Dekarbonisierungsziele zu unterstützen. Das Geld wird in bestehende Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Frankreich, Belgien, Luxemburg und Spanien fließen. Das Darlehen ist durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) abgesichert. 

ArcelorMittal, das an seinen Standorten in Gent und Lüttich sowie in Geel und Genk 5.800 Mitarbeiter in Belgien beschäftigt, hat sich verpflichtet, seine CO2-Emissionsintensität bis 2030 um 35 % zu senken und bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden. 

Flandern will 350 Millionen Euro vorstrecken

ArcelorMittal produziert Stahl in 17 Ländern auf der ganzen Welt, setzt aber vor allem auf sein Werk in Gent, um eine nachhaltige Produktion zu untersuchen. "Die Hochöfen werden seit 150 Jahren mit Koks betrieben", sagte der Europachef des Konzerns, Geert Van Poelvoorde. "Wir müssen uns für eine radikal andere Technologie entscheiden. Das ist es, was wir jetzt tun.“ 

"Dies ist vielleicht die größte nachhaltige Investition, die je getätigt wurde", sagte die föderale Energieministerin Tine Van der Straeten (Groen). "Dieses ehrgeizige Projekt zeigt, dass die Industrie ein wichtiger Partner ist. Flandern wird der ArcelorMittal-Gruppe ein Darlehen von 350 Millionen Euro gewähren. 

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