Aarsele gedenkt der schweren Flugzeug-Katastrophe vor 50 Jahren
Am 2. Oktober 1971 stürzte in Aarzele, ein Ortsteil von Tielt in der Provinz Ostflandern, ein Passagierflugzeug der British European Airways in ein Feld. Dabei kamen alle 63 Insassen ums Leben. Am Samstagmorgen wurde ein Denkmal für die Opfer von damals in Aarzele enthüllt.
Die Maschine war eine halbe Stunde vor dem Absturz in Londen-Heathrow gestartet und hatte die österreichische Stadt Salzburg zum Ziel. An Bord der Maschine befanden sich 40 Briten, darunter die Besatzung, 10 Österreicher, 9 Amerikaner und eine japanische Familie mit 2 jungen Kindern. Nur 30 der 63 Todesopfer konnten damals überhaupt identifiziert werden. Ersten Untersuchungen 1971 zufolge zeigte das Flugzeug schon vor dem Start Mängel.
(Lesen Sie bitte unter dem Video vom 2. Oktober 1971 aus dem VRT-Archiv weiter)

Die Bewohner von Aarzele hatten damals schon kurz vor dem Absturz seltsame Geräusche am Himmel gehört und plötzlich sahen sie einen Feuerball herabstürzen, der auf ein Feld nahe der Ortschaft fiel. Schnell rückten Rettungskräfte an, z.B. die 5 Feuerwehren aus der Region, doch niemand an Bord überlebte damals den Absturz.
Zufällig ist vor kurzem erst das technische Dossier des Absturzes veröffentlicht worden. Demnach wies das Flugzeug Korrosionsprobleme in Metallbereichen auf, z.B. Rost. Offenbar hatte ein Leck in der Toilette der Maschine für Korrosion und Rost gesorgt, was dem Flug von London nach Salzburg seinerzeit zum Verhängnis wurde.
(Lesen Sie bitte unter dem Foto weiter)
Auch am Friedhof von Aarzele wurde am Samstagmorgen den Opfern der Katastrophe vor 50 Jahren gedacht. Dort befindet sich ein Massengrab für 34 dieser Opfer. Dort liegen die 30 Personen, die nicht identifiziert werden konnten und vier weitere Leichen, die deren Angehörige nicht nach Hause repatriieren konnten oder wollten. Bei der Gedenkfeier wurden die 63 Namen der Opfer vorgelesen und es wurden Kränze niedergelegt. Im „Alten Gemeindehaus“ von Tielt-Aarzele ist zudem eine kleine Ausstellung mit Foto und Fundstücken sowie Wrackteilen von damals zu sehen.