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In den 1980er Jahren in der Nordsee entdecktes Wrack ist das deutsche U-Boot UB-32 aus dem Ersten Weltkrieg

In belgischen Gewässern in der Nordsee ist ein Wrack, das bereits in den 1980er Jahren entdeckt wurde, jetzt auch identifiziert worden. Es handelt sich dabei um das 1917 nach einem Fliegerangriff versenkte U-Boot UB-32. Seit über 100 Jahren liegt dieses Unterseeboot dort auf dem Grund der Nordsee. Die 24 Besatzungsmitglieder von UB-32 bekamen ein offizielles Seemannsgrab. 

Fachleute wussten bereits in den 1980er Jahren, dass im nördlichen Seegebiet der Nordsee unweit der Grenze zu britischen Gewässern etwa 50 km vor Ostende das Wrack eines U-Bootes lag, doch erst jetzt konnte es auch identifiziert werden. Es handelt sich dabei um das UB-32, dass im September 1917 von einem britischen Flugzeug aus bombardiert wurde. UB-32 gehört zu der in den beiden letzten Kriegsjahren des Großen Krieges als modern geltenden Baureihe UB-II.

Die Zerstörung durch die britische Fliegerbombe erschwerte die Identifizierung des Unterseebootes jahrelang, doch jetzt ist sicher, um welches U-Boot es sich dabei handelt. Als das U-Boot in den 1980er Jahren durch den Hydrographischen Dienst von Flandern entdeckt wurde, bekam es die Inventarnummer B140/225.

(Lesen Sie bitte unter den Fotos weiter)

Tomas Termote
Tomas Termote

Geholfen hat bei der Identifizierung eine Inschrift auf einer Schiffsschraube: „B & V, 1150 mm, 660, Projiz Flache 8416, Mangan Bronze, STB Schiffsschr. 6, UB.32.“ Die Tatsache, dass dieses U-Boot über 2 Schiffsschrauben verfügt, betätigte, dass es sich um ein UB-II-Modell handelt.

Heute weiß man, dass die UB-32 1915 gebaut wurde und zunächst in der Ostsee eingesetzt wurde. Ab Februar 1917 gehörte sie zur „U-Flotille Flandern“ und versenkte bis zu ihrer eigenen Versenkung bei Einsätzen im Ärmelkanal, in britischen Gewässern und in der Nordsee im Zuge von 16 Fahrten 22 Schiffe. Darunter waren zwar auch Segelboote und Fischerboote, doch auch Kriegsschiffe. Am 10. September 1917 lief UB-32 zum letzten Mal im Hafen aus und fuhr in Richtung des Ärmelkanals. Von dieser Fahrt kehrte das U-Boot nicht mehr zurück.

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Tomas Termote
Tomas Termote

Vor der belgischen Küste liegen rund 280 Schiffswracks aus allen Zeiten, z.B. auch aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Wracks, die 100 Jahre alt werden, gehören nach belgischem Recht automatisch zum Kulturerbe unseres Landes.

Ständig versuchen Spezialisten und Taucher weiter, solche Schiffswracks zu identifizieren und etwas über deren Geschichte herauszufinden. Geborgen wird nur selten eines dieser untergegangenen Schiffe. Auch die UB-32 wird wohl an dem Ort, an dem es seit 1917 liegt, bleiben. 

UB-32 mit ihrer Besatzung im Laufe des Ersten Weltkriegs
Heiko Hermans
Radarbild des Fundortes
Vlaamse Hydrografie

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