Verbraucherschutzorganisation: Energiepreise steigen dramatisch, Erdgas binnen 2 Monaten verdoppelt

Die belgische Verbraucherschutzorganisation Test Aankoop schlägt wegen der dramatisch steigenden Energiepreise Alarm. Ein Vergleich zeigt, dass ein fester Stromvertrag binnen einem Monat um ein Drittel teurer geworden ist. Der Gaspreis hat sich in zwei Monaten fast verdoppelt. "Wenn man die Netztarife und Steuern hinzurechnet, steigt die jährliche Energierechnung auf rund 3.000 Euro, fast dreimal so viel wie vor zwei Jahren", sagt Simon November von Test Aankoop

Die Großhandelspreise für Erdgas und Strom haben im Oktober alle Rekorde gebrochen. Das bekommt der Verbraucher im November durch einen erneuten, steilen Anstieg der Tarife für neue Energieverträge zu spüren.  

Die Verbraucherorganisation Test Aankoop, die die verschiedenen Energieverträge kontinuierlich überwacht und vergleicht, stellt fest, dass sowohl die Strom- als auch die Gaspreise weiter steigen. "Wir sehen, dass die Preise für diesen Monat in die Höhe schießen", sagt Simon November von Test Aankoop. 

Gasrechnung doppelt so teuer

Test Aankoop hat berechnet, dass eine durchschnittliche Familie, die in diesem Monat einen neuen Festpreisvertrag abschließt, jetzt durchschnittlich 780 Euro pro Jahr zahlt. "Das ist ein weiterer Anstieg von 33 Prozent im Vergleich zum vorherigen Rekordpreis im Oktober und ein Anstieg von nicht weniger als 135 Prozent im Vergleich zum Preis vor zwei Jahren", sagt Simon November. Dabei wurden die Netztarife und Steuern noch gar nicht berücksichtigt.  

Bei Erdgas ist der Preisanstieg sogar noch höher. "Wer im Oktober einen festen Vertrag für Erdgas abschließt, zahlt auf Jahresbasis rund 1.800 Euro, im September waren es noch rund 1.255 Euro. Jetzt sind wir bei 2.500 Euro, das ist eine Verdoppelung in nur zwei Monaten", stellt Simon November fest.  

"Wenn wir die Netztarife und Abgaben hinzurechnen, kommen wir auf eine jährliche Rechnung von über 3.000 Euro, fast dreimal so viel wie vor zwei Jahren", sagt November.  "Für einen variablen Vertrag zahlt man im Durchschnitt etwas weniger, aber auch hier ist der Anstieg erheblich: von 1.900 Euro im Oktober auf 2.240 Euro im November", fügt der Sprecher hinzu. 

Was tun?

Wer noch einen Vertrag mit festen Tarifen vor dem Sommer abgeschlossen hat, darf sich freuen, denn er zahlt weiter die relativ niedrigen Tarife, die im Vertrag festgeschrieben waren. 

Wenn der Energievertrag demnächst ausläuft, wird einen neuen Tarifvorschlag von seinem Anbieter erhalten. Test Aankoop empfiehlt, die Preise zu vergleichen, z. B. über die Website der flämischen Energiebehörde VREG oder die Website von Test Aankoop tun. 

Ein fester Vertrag scheint im Moment nicht so interessant zu sein, weil man sich jetzt an sehr teure Tarife bindet. Ein variabler Vertrag kann im Moment interessanter sein, weil Ihr Tarif sinkt, wenn die Preise fallen, aber die Preise können auch weiter steigen. 

Sie sollten auch wissen, dass Sie einen laufenden Vertrag jederzeit kündigen können. Im Prinzip ist dies kostenlos, aber es gibt zwei Haken: Es gilt immer eine Kündigungsfrist von einem Monat, und manche Anbieter arbeiten mit einer festen Jahresgebühr, die Sie dann verlieren.  

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