Die belgische Bahn behält für 10 weitere Jahre ihr Monopol im Personenverkehr
Die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB kann wohl weitere 10 Jahre lang auf ihr Monopol im Inlands-Reisezug- und Personenverkehr setzen. Dies meldet das Kabinett von Bundesverkehrsminister Georges Gilkinet (Ecolo). Die Bahn nahm dazu eine EU-Hürde und dies bedeutet, dass vorerst eine Konkurrenz im Nahverkehr aus dem In- und Ausland nicht befürchtet werden muss.
Die Tatsache, dass die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB ihr Monopol behalten darf und vorerst keine Konkurrenz im Reisezug- und Personennahverkehr fürchten muss, steht sogar im Koalitionsabkommen der belgischen Bundesregierung festgeschrieben. Die Europäische Union lässt zu, dass die belgische Bahn als einziger Anbieter für die nächsten 10 Jahre hier in diesem Bereich aktiv bleiben kann.
Dazu musste ein umfangreiches Verfahren durchlaufen werden, dass seinen Abschluss in der Veröffentlichung im Europäischen Staats- und Veröffentlichungsblatt fand. Auf Vorschlag von Verkehrsminister Gilkinet hat der Ministerrat der belgischen Bundesregierung diese Veröffentlichung zur Notiz genommen, in der festgeschrieben steht, dass unser Land den Auftrag der Dienstleistung im Personenverkehr direkt an die NMBS/SNCB vergeben kann.
Neuer Staatsvertrag?
Aktuell laufen die Gespräche zwischen der belgischen Bundesregierung und der NMBS/SNCB bzw. mit deren Infrastrukturdienstleister Infrabel, um einen neuen Staatsvertrag zu formulieren, mit dem die Bahn und Infrabel ihre Dienstleistungen weiter im Auftrag des Staates erfüllen können.
Verkehrsminister Gilkinet will dabei „mehr denn je den Fahrgast und den Kunden in den Fokus rücken“. Auf die Bahn warten allerdings einige nicht zu unterschätzende Herausforderungen. Dies betrifft u.a. die Pünktlichkeit der Züge. Diese Pünktlichkeit war im vergangenen Monat Oktober im Vergleich zu den gleichen Monaten in den beiden Jahren zuvor noch nie so schlecht. Grund dafür waren auch viele Zugausfälle durch technische Probleme in einem teilweise veralteten Fahrzeugpark und auf schlecht unterhaltenen Linien.