BELGA

"Kriminelles und widerliches Verhalten" - Premier De Croo verurteilt die Gewalt bei der Anti-Corona-Demo

Premierminister Alexander De Croo (Open VLD - Fotos) hat die rohe Gewalt am Ende der Demonstration gegen die Coronapolitik der belgischen Regierung am Sonntag in Brüssel aufs Schärfste verurteilt. „Demonstrieren ist erlaubt, doch Gewalt ist absolut nicht hinnehmbar. Das ist ein kriminelles und widerliches Verhalten“, so der flämische Liberale. Bei der Demonstration war enormer Sachschaden entstanden und es gab Verletzte und Festnahmen.

Am Sonntag waren rund 35.000 Menschen in der belgischen Hauptstadt zusammengekommen, um gegen die Coronapolitik der belgischen Bundesregierung und gegen die neuen harten Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.

Doch am Ende der Veranstaltung brach rohe Gewalt aus, die ein hohes Maß an Schäden zur Folge hatte. Zudem wurden einige Polizisten und Demonstranten verletzt. 45 Personen wurden festgenommen. Eine davon wurde dem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.

Wir leben in einem freien Land und es ist erlaubt, zu demonstrieren. Meinungen dürfen frei sein, doch wenn eine Demonstration in Gewalt ausartet, dann ist das unannehmbar und erst recht, wenn sich diese Gewalt gegen die Polizei richtet.“

Premierminister Alexander De Croo

Am Montag reagierte Premierminister Alexander De Croo am Rande eines Treffens mit seinem französischen Amtskollegen Jean Castex (LREM - Foto oben) in Brüssel mit scharfen Worten auf die Ereignisse des Vortags: 

„Demonstrieren ist erlaubt, doch Gewalt ist absolut nicht hinnehmbar. Das ist ein kriminelles und widerliches Verhalten. Wir haben nur ein Ziel: Gemeinsam gegen das Virus kämpfen. Ein Gefecht gegeneinander ist das Letzte, was wir brauche.“

„Wir leben in einem freien Land und es ist erlaubt, zu demonstrieren. Meinungen dürfen frei sein, doch wenn eine Demonstration in Gewalt ausartet, dann ist das unannehmbar und erst recht, wenn sich diese Gewalt gegen die Polizei richtet. Es ist schließlich die Polizei, die in diesen schwierigen Zeiten alles daransetzt, um die Sicherheit eines jeden zu garantieren. Genau darum ist diese Form der Gewalt absolut widerwärtig“, so De Croo deutlich.

Wir dürfen uns nicht von einer besonders kleinen Gruppe, die den Zweifel von einigen von uns missbrauchen, auseinanderspielen lassen.“ 

Premierminister Alexander De Croo

Der Premierminister ging noch weiter in seinen Ausführungen: „Im Augenblick gilt ‚alle Mann an Deck‘ und dies besonders im Pflegebereich. Wenn eine Demonstration auf diese Art und Weise aus dem Ruder läuft, dann hat das nichts mehr mit der Freiheit der Meinungsäußerung zu tun und auch nicht mit der Diskussion, ob Impfen richtig ist oder nicht. Das ist einfach nur kriminelles Verhalten.“

De Croo zeigte Verständnis für den Frust, der sich nach 2 Jahren Corona und allem was daran hängt, zeigt: „Ich verstehe die Enttäuschung, die bei vielen vorhanden ist, auch bei mir. Wir haben nicht erwartet, dass wir in diesem Herbst noch einmal so mit der Pandemie umgehen müssen. In einem solchen Moment müssen wir einander unterstützen und jedem auf Basis von korrekter Information und nicht auf Basis von Desinformation, die noch zu oft die Runde macht, zuhören. Wir dürfen uns nicht von einer besonders kleinen Gruppe, die den Zweifel von einigen von uns missbrauchen, ausspielen lassen.“  

"Wir dürfen uns nicht von einer besonders kleinen Gruppe, die den Zweifel von einigen von uns missbrauchen, ausspielen lassen.“
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