Edinburgh
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Flanderns Ministerpräsident Jambon auf Arbeitsbesuch in Schottland

Flanderns MP Jan Jambon (N-VA) ist gemeinsam mit Vertretern der flämischen Seehäfen zu einem Arbeitsbesuch in Schottland aufgebrochen. Dort sollen die Kontakte mit den Häfen intensiviert werden. Dies ist der erste Besuch seiner Art einer hochrangingen flämischen Hafen- und Wirtschaftsdelegation seit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Neben Kontakten zu den britischen Regionen geht es bei diesem Besuch auch um die Folgen des Brexit. 

Flanderns Landeschef Jan Jambon besuchte in Schottland mit den Vertretern der hiesigen Häfen Zeebrügge, Gent, Antwerpen und Ostende auch den Hafen von Grangemouth in der Nähe der Hauptstadt Edinburgh. In den Gesprächen wurde über die Intensivierung der Kontakte zwischen diesen Häfen gesprochen. Dieser Arbeitsbesuch zeigt, wie wichtig die Kontakte auf den britischen Inseln für das belgische Bundesland Flandern auch und gerade nach dem Brexit sind.

Negative und positive Effekte des Brexit

Der Brexit hatte für das belgische Bundesland Flandern vor allem im ersten Quartal 2021 negative Folgen, als der Export in Richtung der britischen Inseln um nicht weniger als 21,19 % sank. Ein Teil dieses Rückgangs war darauf zurückzuführen, dass viele britische Unternehmen 2020 einiges an Importvorräten angelegt hatten. Im zweiten Quartal zogen die Exporte aus Flandern nach Großbritannien wieder an. Insgesamt wurden in den ersten 7 Monaten des laufenden Jahres doch 3,45 % mehr Waren und Güter exportiert, als im Vergleichszeitraum 2020.

Corona und die Pharmaindustrie

Dass es statistisch gesehen nicht zu einem größeren Schlag gekommen war, ist auch und gerade auf die Exporte im Bereich der Pharmaindustrie zurückzuführen und hier nicht zuletzt auf die Ausfuhr von Corona-Impfstoffen… Großbritannien war der drittgrößte Abnehmer von solchen im belgischen Bundesland Flandern produzierten Impfstoffen überhaupt.

Weiterer positiver Effekt

Ein weiterer positiver Nebeneffekt des Brexit ist, dass sich Unternehmen, die bisher in Großbritannien angesiedelt waren, dazu entschieden haben, sich in Flandern niederzulassen. Dabei handelt es sich vornehmlich um britische Unternehmen, die ihre europäischen Aktivitäten absichern wollen und die hier dazu zumindest eine Niederlassung eröffneten. In diesem Zusammenhang kam es zu Investitionen in einer Höhe von rund 2 Mia. €.

Kontakte mit anderen autonomen Regionen in Europa

Der Besuch des flämischen Landeschefs in Schottland, wo er auch mit seiner dortigen Amtskollegin Nicola Sturgeon zusammentraf, findet auch im Rahmen von intensiveren Kontakten zu anderen autonomen Regionen in Europa statt. Erst kürzlich besuchte MP Jambon auch in Spanien das Baskenland und Katalonien. 

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