Freiwillige aus dem flämischen Turnhout bauen einen Ortsteil einer überfluteten wallonischen Ortschaft wieder auf
Die ehrenamtliche Organisation „1.000 Hände“ aus Turnhout in der Provinz Antwerpen arbeitet gemeinsam mit den Kommunalverwaltungen von Turnhout, Oud-Turnhout, Vosselaar und Beerse seit Wochen am Wiederaufbau des Ortsteils Prayon in Trooz auf. Diese Gemeinde gehört zu den Ortschaften, die Mitte Juli von der schweren Überschwemmung der Weser nach anhaltendem Starkregen heimgesucht wurde.
Inzwischen arbeiten neben zahllosen Ehrenamtlichen und Freiwilligen auch Beamte und Mitarbeiter des technischen Dienste von Turnhout und Umgebung am Wiederaufbau von Prayon mit. Die Organisation „1.000 Hände“ sucht jetzt noch nach Handwerkern, die die „Patenschaft“ für eines oder zwei Häuser übernehmen. Vor allem Klempner seien willkommen, so die Verantwortlichen.
Unerwartete Hilfe
Für die, die nicht von der Flutkatastrophe in Teilen der Wallonie im vergangenen Sommer betroffen waren, scheint diese Naturkatastrophe mittlerweile wieder weit weg zu sein, doch zahllosen Betroffenen steht ein ungemütlicher Winter bevor, vor allem denen, deren Häuser oder Wohnungen noch nicht repariert worden sind.
Wir wollen das Viertel Prayon in Trooz wieder vollständig aufbauen. Der Schaden dort ist enorm.“
Die Einwohner von Prayon, einem Ortsteil von Trooz im Wesertal zwischen Verviers und Lüttich, haben Hoffnung, denn ihnen wird von ungewöhnlicher Seite her seit Wochen geholfen. Die Freiwilligen „1.000 Hände“ aus Turnhout und Umgebung geben alles, um dort zu helfen. „Wir wollen das Viertel Prayon in Trooz wieder vollständig aufbauen. Der Schaden dort ist enorm“, sagt Luc Van Hout, ein Architekt, der die Koordination der Hilfsaktion übernommen hat.
Man habe eine direkte Verbindung zwischen den Gemeinden Turnhout und Trooz, so Van Hout, damit die Hilfe wirklich wie geölt laufen kann: „Wir planen fast täglich mit den Leuten des technischen Dienstes von Trooz. Unsere Vereinigung bildet die Brücke zur Hilfe zwischen der Region Turnhout und Trooz.“
Wir suchen noch Handwerker, die bereit dazu sind, 1 oder 2 Häusern zu ‚adoptieren‘.“
Inzwischen seien die Sporthalle und das Gemeindehaus fertig und noch in dieser Woche werde in Prayon wieder das Gas angeschlossen: „Jetzt wollen wir auch die Wohnungen machen. Dazu suchen wir noch Handwerker, die bereit dazu sind, 1 oder 2 Häusern zu ‚adoptieren‘, damit die Arbeiten schneller gehen können.“ Interessierte und weitere Freiwillige können sich auf der Webseite von „1.000 Hände“ melden, so Luc Van Hout.
Bitte nachmachen!
Inzwischen engagieren sich auch andere Städte und Gemeinden aus Flandern in durch die Weserflut zerstörten wallonischen Ortschaften, z.B. Hoogstraaten, Merksplas und Rijkevorsel aus der Provinz Antwerpen. Auch hier krempeln die Kommunalverwaltungen die Ärmel gemeinsam mit Freiwilligen hoch, um den Betroffenen vor Ort zu helfen.
Die Hochwasserkatastrophe in Ostbelgien und in der Wallonie in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli sorgte für Schäden in Milliardenhöhe und für zahlreiche Obdachlose. 38 Menschen kamen bei dieser Katastrophe ums Leben. Am schwersten Betroffen war das Wesertal, in dem die Wassermassen nach dem extremen Starkregen und nach der Öffnung der Eupener Talsperre verheerende Zerstörungen anrichtete.