Plötzlicher Anstieg bei der Erstimpfung gegen Corona - Wallonischer Arzt stellt 2.000 falsche Coronapässe aus
Die Gesundheitsbehörden im belgischen Bundesland Flandern stellen fest, dass sich in den letzten Novembertagen deutlich mehr Menschen bei den Impfzentren melden, die ihre erste Impfung gegen Corona haben wollen. Berechnungen zufolge hätten viele Krankenhaus- und Intensivaufnahmen in Belgien vermieden werden können, wenn die Betroffenen geimpft gewesen wären. In der Wallonie flog jetzt ein Arzt auf, der rund 2.000 falsche Covid Safe Tickets ausgestellt hat. Dieser wird strafrechtlich verfolgt.
In den letzten Tagen haben sich mehr Menschen in Flandern bei den Impfzentren gemeldet, die ihre erste Impfung gegen das Coronavirus Covid-19 haben wollen. Darunter befindet sich nach Angaben der flämischen Gesundheitsbehörde „Pflege und Gesundheit“ zum Teil auch ausländische Studierende, die sich in Belgien impfen lassen wollen, doch inzwischen lassen sich offenbar viele Bürger impfen, die das eigentlich bisher abgelehnt haben.
Dabei handelt es sich um Personen aus allen Altersgruppen, wie bei „Pflege und Gesundheit“ gemeldet wird. Joris Moonens, der Sprecher der Behörde, sagte dazu gegenüber VRT NWS: „Vielleicht sind die Leute etwas verunsichert, weil die vierte Welle so stark anzieht. Es könnte aber auch am weitgehenden Gebrauch des Covid Safe Tickts liegen, das für Ungeimpfte doch einige Hindernisse mit sich bringt.“
Zahlreiche Intensivaufnahmen hätten vermieden werden können
Eine von drei Aufnahmen von Coronapatienten in den Intensivstationen in Belgien sei zu vermeiden gewesen, wenn sich die Betroffenen gegen Covid-19 hätten impfen lassen. Dies berechnete die flämische Tageszeitung Het Nieuwsblad auf Basis von Zahlen des staatlichen wissenschaftlichen Gesundheitsamtes Sciensano. In der ersten Novemberhälfte wurden 526 Covid-Patienten in Belgien in Intensivstationen behandelt.
181 von ihnen waren nicht geimpft und 154 dieser IC-Patienten wären nicht so schwerkrank geworden, wenn sie geimpft gewesen wären, so die Berechnungen. Zudem hätten rund 30 % der Intensivaufnahmen vermieden werden können. Insgesamt unterstreicht diese Berechnung die Tatsache, dass Impfung die Gefahr einer ernsthaften Erkrankung an Corona vermindert, aber nicht gänzlich ausschließen kann.
Wallonischer Arzt fälschte rund 2.000 Coronapässe
Ein Arzt aus der Wallonie steht im Verdacht, bis zu 2.000 gefälschte Coronapässe ausgestellt zu haben. Dies sagte die regionale wallonische Gesundheitsministerin Christie Morreale (PS) gegenüber dem frankophonen Nachrichtensender LN24. Der Verwaltung der wallonischen Gesundheitsbehörden war aufgefallen, dass der Arzt ungewöhnlich viele Patienten aus der ganzen Wallonie zu impfen schien und dies auch zu den seltsamsten Zeitpunkten.
Bei einer Überprüfung viel auf, dass er seine Patienten offenbar gar nicht impfte, sondern dass er ihnen falsche Covid Safe Tickets ausstellte. Der Arzt wird u.a. wegen Urkundenfälschung angeklagt und auch die rund 2.000 Personen, die die falschen CST erhalten haben, müssen mit juristischen Problemen rechnen. Sie erhalten zudem eine neue Einladung, sich gegen Corona impfen zu lassen… Auf die Fälschung und den Gebrauch von falschen Coronadokumenten stehen empfindliche Strafen in Belgien.