Belgien und Dänemark werden mit einem Hochspannungskabel auf dem Meeresboden verbunden
Bundesenergieministerin Tinne Van der Straeten (Groen) und ihr dänischer Kollege Dan Jørgensen haben am Dienstag ein Abkommen zur Verbindung beider Länder mit einem Hochspannungskabel durch die See geschlossen. Das „Triton“ genannte Projekt soll Windparks in Belgien und Dänemark miteinander verbunden. Dänemark produziert hohe Überschüsse bei der Windenergie und die könnten über dieses Kabel nach Belgien fließen.
Die Unterschriften unter das „Triton“-Abkommen wurden am Dienstag im Rahmen des Dänemarkbesuchs von Belgiens Energieministerin Van der Straeten gesetzt. Damit wird das Hochspannungs- und Starkstromkabel, dass beide Länder miteinander verbinden, Realität. „Dänemark hat einen Überschuss an Energie aus Windkraft und davon können wir Gebrauch machen“, so Belgiens Energieministerin Tinne Van der Straeten (Groen) zu diesem Projekt. Sie hält sich gerade zu einem Arbeitsbesuch in Dänemark auf.
Wenn es in unseren Breitengraden windstill ist, kann Windenergie aus Dänemark ergänzend geliefert werden, wie Dänemarks Energieminister Jørgensen gegenüber VRT NWS sagte: „Wir können 10 Gigawatt Energie herstellen. Damit kann man 10 Millionen europäische Haushalte mit Strom versorgen. Wir sind ein kleines Land, Belgien ist ein kleines Land, doch wenn wir zusammenarbeiten, können wir gemeinsam etwas erreichen.“
Europäisches Projekt
Das Kabel soll bis 2030 zwei künstliche Inseln in beiden Ländern verbinden und bis 2033 betriebsbereit sein. Für den belgischen Stromnetzbetreiber Elia ist dies eine neue Herausforderung, denn Belgien ist ein wichtiger Mitspieler im Offshore-Windkraft-Sektor. Und für die Wirtschaft in unserem Land ist das „Triton“-Projekt ebenfalls lukrativ. Rund 30 hiesige Unternehmen, wie z.B. das Hochsee-Baggerunternehmen De Nul, sind am Bau der Hochspannungslinie beteiligt.
Ganz nebenbei ist dieses Projekt eine europäische Angelegenheit, denn Deutschland ist ebenfalls daran beteiligt. Das Projekt passt in den europäischen Green Deal, der vorsieht, dass die EU bis 2050 klimaneutral ist. Das „Triton“-Unterseekabel wird 500 bis 600 Kilometer lang sein und verläuft durch die Gewässer verschiedener Länder, z.B. durch dies Großbritanniens und der Niederlande. Dies ist das zweite Untersee-Stromkabel-Projekt, an dem Belgien beteiligt ist. Seit einigen Jahren ist Belgien so auch mit den britischen Inseln verbunden. Triton ist der Sohn des griechischen Meeresgottes Poseidon…