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Coronaausbrüche: Auch in Flandern sind die Kinderkrippen stark betroffen

Auch im belgischen Bundesland Flandern sind die Kinderkrippen von der 4. Coronawelle stark betroffen. Viele Krippen wurden bereits nach Ausbrüchen geschlossen, wovon Kleinkinder und deren Betreuungspersonal betroffen sind. Diese Probleme kommen zum akuten Personalmangel in der Kleinkindbetreuung noch hinzu.

Dem flämischen Familienbund „Kind en Gezin“ („Kind und Familie“) wurden alleine in der vergangenen Woche 499 Fälle von Coronaansteckungen oder Hochrisikokontakten gemeldet und hier sind rund 4 % der insgesamt 6.424 Einrichtungen zur Kleinkindbetreuung aufgrund von Corona geschlossen. Das geht von Krippen über Tagesmütter bis hin zu Kindertagesstätten oder dergleichen.

Vielerorts wird nach noch strengeren Coronamaßnahmen gerufen, doch das Coronavirus Covid-19 ist nicht alleine Schuld an dieser Situation. Vor allem im Kinderauffang liegt ein akuter Personalmangel vor. Der Nachwuchs fehlt in Flandern. 

Nur einer von fünf Studierenden, die im Bereich Kinderpflege lernen, findet auch effektiv den Weg hierher.“

Filip Standaert, Leiter "Helan Kinderopvang"

Filip Standaert, Leiter der Gruppe „Helan Kinderopvang“, eine Einrichtung mit 51 Kinderkrippen, sagte dazu besorgt: „Nur einer von fünf Studierenden, die im Bereich Kinderpflege lernen, findet auch effektiv den Weg hierher. Der Rest orientiert sich anderweitig oder studiert danach etwas anderes.“

Das liegt am hohen Arbeitsdruck in diesem Sektor gepaart mit der Tatsache, dass die Löhne und Gehälter hier eher niedrig liegen: „Deshalb ist dieser Beruf so wenig attraktiv und in diesen Zeiten wird das besonders deutlich.“ Aktuell sind in diesem Bereich besonders viele offene Stellen zu besetzen, doch die Arbeitsämter finden kaum Kandidaten. 

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