Erneut Bande vietnamesischer Menschenschmuggler in Brüssel aufgedeckt

Wie die Zeitung Het Nieuwsblad berichtet und wie von der Brüsseler Staatsanwaltschaft bestätigt sind in Brüssel acht Personen im Rahmen von Ermittlungen wegen Menschenschmuggels festgenommen worden. Die Verdächtigen, allesamt vietnamesischer Herkunft, sollen auf die gleiche Weise operiert haben wie die kriminelle Organisation, die im Oktober 2019 in England 39 Menschen in einem Kühlwagen sterben ließ.

Am vergangenen Montag durchsuchten etwa hundert Beamte der Bundeskriminalpolizei Häuser in Anderlecht, Sint-Joost-Ten-Node und Sint-Jans-Molenbeek. Etwa zehn Personen wurden festgenommen. "Gegen acht von ihnen wurde Haftbefehl erlassen”, berichtet die Brüsseler Staatsanwaltschaft: "Sie werden der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und des Menschenhandels unter erschwerenden Umständen verdächtigt.”

Dieselbe Bande?

Die Verdächtigen gehörten angeblich zu einer Bande vietnamesischer Menschenschmuggler, die ihren Landsleuten die Überfahrt nach Großbritannien gegen Bezahlung versprachen. Die Opfer wurden angeblich im Ausland rekrutiert und anschließend in sicheren Unterkünften in und um Brüssel untergebracht. Von dort wurden sie nach Frankreich oder in die Niederlande gebracht und nach England verschifft. 

Die Bande soll genauso gehandelt haben wie die kriminelle Organisation, die für den Tod von 39 asiatischen Transmigranten verantwortlich gemacht wird. Deren Leichen wurden im Oktober 2019 in einem Kühlwagen in Essex, Südengland, gefunden. Das englische Gericht verurteilte vier Beteiligte zu 27 Jahren Gefängnis für die tödliche Überfahrt (Foto unten). 

Radio 2

Das Drama wird auch in Belgien bald vor Gericht kommen. Der Kühltransporter, in dem die 39 Opfer gefunden wurden, war von Zeebrügge aus abgefahren. Die Opfer sollen vor der Überfahrt in Brüsseler untergebracht worden sein. Der Prozess beginnt normalerweise nächsten Monat in Brügge. 

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