"Askoy II": Die Segeljacht von Jacques Brel ist jetzt nautisches Kulturgut in Flandern
Die „Askoy II“, die Segeljacht des weltberühmten belgischen Chansonsängers Jacques Brel (1929-1978), wird seit 2015 im Hafen von Zeebrügge restauriert. Das Wrack der einst stolzen Jacht ist seit 2010 Jahren wieder in Belgien und die Restaurierung wird jetzt in Zeebrügge abgerundet. Die Jacht ist in Flandern in die vorläufige Liste des nautischen Kulturerbes aufgenommen worden, wie am Dienstag dem Staatsblatt zu entnehmen ist.
In einem nächsten Schritt wird sie definitiv zum nautischen Kulturerbe im belgischen Bundesland Flandern. Flanderns Landesminister für das Kulturerbe, Matthias Diependaele (N-VA) kündigte im Juni an, dass dieses legendäre Segelschiff unter Schutz gestellt wurde, als er die Restaurierung der Jacht in Zeebrügge besuchte: „Das Schiff hat sowohl historischen, industriell-archäologischen als auch sozio-kulturellen Wert.“
Die beiden Brüder Staf und Piet Wittevrongel aus Blankenberge, frühere Freunde von Jacques Brel, hatten die Askoy II vor einigen Jahren zurück nach Belgien bringen lassen. Davor rostete das Wrack jahrelang verlassen an einem Strand in Neuseeland vor sich hin. Dort war das Boot nach einem Sturm gestrandet.
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Zwei verschiedene Werften für die Restaurierung
Die beiden Brüder ließen die „Askoy II“ zunächst zur Schiffswerft „Nieuwe Scheldewerven“ in Rupelmonde bringen, doch die Werft musste Konkurs anmelden. 2015 kam ein Abkommen mit der Hafenbehörde des Seehafens von Zeebrügge zustande, nach dem die „Askoy II“ dort endgültig restauriert konnte. Bald soll sie wieder fahrtüchtig sein. Die Brüder Wittevrongel planen einen Stapellauf im kommenden Jahr und zwar am 8. April, dem Todestag des Chansonniers Jacques Brel. Die seit rund 10 Jahren laufende Restaurierung verschlang bisher über 800.000 € (Stand Juni 2021).
In den 1960er Jahren war die „Askoy II“ die größte Segeljacht in Belgien. Entworfen und bauen lassen hatte sie damals der Architekt und Ingenieur Hugo Van Kuyck für sich selbst. Jacques Brel kaufte die Jacht 1974 und segelte damit in Richtung der Markiseninseln in Französisch-Polynesien. Dort entdeckte er die Insel Hiva Oa, wo er sich niederließ. Die „Askoy I“I hatte er im Jahr 1976 weiterverkauft, doch sie strandete letztendlich in Neuseeland, wo sie 2010 geborgen und nach Belgien gebracht wurde.