Aufruf: Flanderns Landesregierung soll besser kontrollieren, wohin waffenfähige Produkte geliefert werden
15 Organisationen und Verbände, wie z.B. Amnesty International, das flämische Flüchtlingswerk und die christliche Arbeiterbewegung fordern die Landesregierung in einem gemeinsamen Aufruf dazu auf, besser zu überprüfen, wo die Endbestimmung von waffenfähigem Material liegt, das hier produziert wurde. Viele dieser hochtechnologischen Produkte gelangen doch in Konfliktgebiete oder in Regionen, gegen die internationale Waffenembargos verfügt wurden.
Das passiert zumeist mit in Flandern hergestellten Produkten oder Bauteilen, die legal in andere Länder ausgeführt werden, wie z.B. nach Spanien, Deutschland oder Frankreich. Aber dort werden diese Bauteile in andere Geräte (Flugzeuge, Panzer…) eingebaut und weiter exportiert. Und hier wird nicht immer so genau nachgeschaut, wohin letztendlich geliefert wird.
In dem Aufruf der kritischen Verbände wird z.B. angeführt, dass in Flandern bei Asco Industries, Sabca Limburg und Du Pont de Nemours hergestellte Bauteile in den Tragflächen des Transportflugzeugs A400M (Fotos) vorhanden sind, das auch an die Türkei geliefert wurde. Mit diesen Maschinen werden aber Waffen an Konflikt- oder Bürgerkriegsländer, wie Libyen oder Syrien geliefert.
Was Bewegungen, wie auch Pax Christi oder die Nord-Süd-Vereinigung 11.11.11 fordern, ist, dass Flandern solche Vorgänge genauer kontrolliert und dass strengere Bedingungen auch in die Lieferverträge mit Kunden in europäischen Partnerländern mit eingepflegt werden sollen. In der Praxis, so die Feststellung, gelangt ein Großteil von in Flandern hergestellten Bauteilen für waffenfähiges Material in die verkehrten Hände.