© Manon Bruininga Fotografie

Besorgtheit durch Omikron: Belgiens Regierung bittet um ein Gutachten zum schnelleren Boostern

Bundesgesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) hat in Absprache mit seinen Amtskollegen und -kolleginnen aus den Regionen beim Hohen Gesundheitsrat und bei der Impf-Task-Force um Gutachten bezüglich einer Beschleunigung der dritten Impfung gegen das Coronavirus gebeten. Belgien will mit schnellerem Boostern dem Beispiel einiger Nachbarländer folgen, wie Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) sagte. Grund für diese Vorgehensweise ist die rasche Zunahme der neuen Corona-Variante Omikron in unserem Land. 

Die Beschleunigung der Booster-Impfungen hat auch mit der Zunahme der neuen Coronavariante Omikron zu tun. Der Hohe Gesundheitsrat soll für Belgien ein wissenschaftliches Gutachten zur Frage vorlegen, ob es sinnvoll ist, die heutigen Abstände zwischen den Impfterminen zu verkürzen. Aktuell liegen zwischen der zweiten Impfung und der Booster-Impfung mindestens 2 Monate für die, die mit dem Vakzin von Janssen/Johnson & Johnson geimpft wurden. Der Intervall für mit AstraZeneca Geimpfte liegt bei 4 Monaten und der für Personen, die mit Pfizer/BioNTec oder mit Moderna geimpft wurden, bei 6 Monaten.

Der Impf-Task-Force wurde die Frage gestellt, wie einer Beschleunigung der Booster-Impfungen operationell verlaufen könnte. Hinzu kommt noch der Umstand, dass bis Ende der Woche ein Gutachten vorliegen soll, dass sich mit der Frage der Corona-Impfung für Kinder unter 12 Jahren befasst. Hierzu wurden ebenfalls der Hohe Gesundheitsrat sowie das Bio-Ethische Komitee befragt. Die Task Force soll dieses Gutachten ebenfalls in seine Überlegungen mit einbeziehen.

Wir sind eines der 5 Länder mit den meisten Booster-Impfungen. Den Vorsprung, den wir haben, wollen wir beibehalten und wir wollen darauf bis zum Jahresende maximal setzen.“

Premierminister Alexander De Croo

Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) sagte am Dienstagmorgen gegenüber unseren Kollegen des VRT-Pop- und Rocksenders Studio Brussel, dass er damit dem Beispiel der britischen Regierung folge und dass auch Flanderns Landesgesundheitsminister Wouter Beke (CD&V) hier einen Zahl zulegen wolle:

„Minister Beke hat schon gesagt, dass er in Flandern einen enormen Gang höher schalten will, in dem mehr Leute eingesetzt werden und in dem besser organisiert wird. Wir sind eines der 5 Länder mit den meisten Booster-Impfungen. In den kommenden Wochen will Minister Beke noch 900.000 Booster-Impfungen setzen lassen. Den Vorsprung, den wir haben, wollen wir beibehalten und wir wollen darauf bis zum Jahresende maximal setzen.“ 

Angst vor Omikron

Auch hier spielt die Zunahme der statistisch ermittelten Ansteckungszahlen mit Omikron eine große Rolle. In Belgien sind aktuell rund 450 Omikron-Fälle bekannt, rund 3 % der neuen Fälle. Wenn diese Corona-Variante weiter an dem Tempo um sich greifen kann, wie jetzt, könnte sie schon zum Jahreswechsel Delta als dominante Variante abgelöst haben, so die Statistiker dazu. 

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