EU-Fischereirechte: Belgiens Fischer dürfen 3 Monate lang in britischen Gewässern ausfahren
Beim europäischen Fischereirat haben sich die 27 EU-Mitgliedsstaaten und Großbritannien auf ein vorläufiges Abkommen zu den Fangrechten für die Fischbestände einigen können, die mit den Briten gemeinsam befischt werden. Dieses Abkommen gilt für die Dauer der ersten 3 Monate im nächsten Jahr, so Flanderns Wirtschafts-, Arbeits- und Fischereiministerin Hilde Crevits (CD&V), die Belgien bei den Verhandlungen vertrat - alle belgischen Fischereireedereien sind flämische Unternehmen.
Jedes Jahr im Dezember wird auf EU-Ebene beschlossen, wieviel Fisch die Mitgliedsstaaten und ihre Fischereiflotten in den verschiedenen Seegebieten fischen dürfen. Dieses Jahr war der EU-Fischereirat allerdings vom Konflikt mit den Briten überschattet, denn zwischen dem aus der Union ausgetretenen Großbritannien und den 27 verbleibenden Mitgliedsstaaten lag bisher noch kein konkretes Abkommen zu den eigentlich gemeinsam befischten Seegebieten vor. Zudem gab es noch Probleme mit den Zulassungen für Fischerboote aus der EU in britischen Hoheitsgewässern.
Doch jetzt gibt es nach einigen Verhandlungstagen zumindest ein vorläufiges Abkommen, wie Flanderns Fischereiministerin Hilde Crevits sagte. Dieses Abkommen gilt vorerst für die 3 ersten Monate in 2022: „Das waren keine einfachen Verhandlungen, doch es ist wichtig, dass wir eine Übereinkunft mit vorläufigen Fangrechten erreicht haben. Das bietet unseren belgischen Fischern die Möglichkeit, nach Neujahr ihre Aktivitäten wieder überall fortsetzen zu können.“
Laut Crevits stehen im genannten Zeitraum ausreichend Fangquoten zur Verfügung, was bedeutet, dass die Fischer alle etwa gleich verteilte Rechte haben: „Unsere Fischer werden also auch in den kommenden 3 Monaten Seezunge, Rochen, Seeteufel, Scholle und Flunder fangen können.“ Wie gesagt, hier handelt es sich um eine vorläufige Einigung. Die Verhandlungen zu einer definitiven Einigung zwischen der EU und den Briten laufen erstmal weiter.
Problem Zulassungen
Ein anderes Problem im Bereich internationalem Fischfang bleiben die Zulassungen für die Fischerboote in den britischen Gewässern. Flanderns Fischereiministerin Crevits plädiert weiter dafür, dass die belgischen Reedereien weiter in der britischen 12-Meilen-Zone fischen dürfen.
Für alle anderen europäischen Gewässer mit gemeinsamen Fangrechten liegt eine Einigung zu den Zulassungen aber schon vor, wie die Ministerin andeutet: „Das ist aber für unsere Fischer nur für den Golf von Biskaya zwischen der Bretagne und den Gewässern in Nordspanien wichtig.“