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Corona in Belgien - Weniger als 10.000 Ansteckungen pro Tag - Bereits Novavax bestellt - Kinder ab 5 Jahren können geimpft werden

In Belgien sinken die Coronazahlen trotz der neuen Omikron-Variante vorerst weiter. Sowohl die Ansteckungs- als auch die Hospitalisierungszahlen weisen deutlich nach unten. Allerdings bleibt der Druck auf den Intensivstationen weiter hoch, wie die aktuellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums auf Basis von Angaben des Gesundheitsamtes Sciensano belegen. Belgiens Gesundheitsminister-Konferenz gab jetzt grünes Licht für Corona-Impfungen von Kindern ab 5 Jahren und Omikron ist auch hier auf dem Vormarsch. Inzwischen empfiehlt Israel seinen Landsleuten, auf Reisen u.a. nach Belgien zu verzichten und unser Land hat bereits eine Lieferung des neuen Impfstoffs Novavax bestellt.

20 % aller positiven Coronatests betreffen Omikron

Der klinische Biologe Emmanuel André vom staatlichen belgischen Gesundheitsamt Sciensano und der bekannte flämische Virologe Marc Van Ranst melden am Montag, dass aktuell rund 20 % aller positiven Coronatests die neue Variante Omikron aufweisen. Am vergangenen Freitag (17. Dezember) lag dieser Prozentsatz noch bei etwa 10 %. 

Auch in Belgien grünes Licht für Impfungen für Kinder ab 5 Jahren

Die Gesundheitsminister aus Bund, Ländern und Regionen in Belgien haben grünes Licht für Impfungen von Kindern ab 5 Jahren gegen das Coronavirus Covid-19 gegeben. Damit folgt die Politik den Empfehlungen der Experten. Für die Impfungen der Kinder werden kleinere Dosen der Impfstoffe von Pfizer/BioNTech verwendet.

Zuerst hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) Ende November ein positives Gutachten für die Impfung von Kindern vorgelegt und kurz danach empfahl dies auch der Hohe Gesundheitsrat in Belgien. Die Konferenz der Gesundheitsminister war der letzte Schritt in der betreffenden Entscheidungskette.

Bei Kindern wird eine Dosis von 10 Mikrogramm des Vakzins verimpft (bei Erwachsenen 30 Mikrogramm). Kinder ab 5 Jahren werden in Belgien zwei Impfungen in den Oberarm erhalten mit einem Abstand von 3 Wochen. Nach einer Studie von Pfizer erwies sich, dass Kinder 7 Tage nach der zweiten Dosis zu 90,7 % geschützt sind und aus klinischen Tests ist ersichtlich, dass sich Nebenwirkungen bei Kindern nach der Impfung in Grenzen halten. 

Weniger als 10.000 tägliche Infizierungen

Im Zeitraum 10. bis 16. Dezember wurden pro Tag im Durchschnitt rund 9.402 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus Covid-19 registriert. Das ist ein Rückgang um 33 % gegenüber der Vorwoche. Damit liegt die durchschnittliche Tageszahl bei den neuen Infizierungen zum ersten Mal wieder unter 10.000.

Bei den täglich rund 78.000 Coronatests, die im oben genannten Zeitraum durchgeführt wurden, lag die Positivitätsrate bei 14,02 %. Der R-Wert in unserem Land liegt aktuell bei 0,82 (- 13 %).

Die Lage in den Krankenhäusern

Die Krankenhäuser in Belgien meldeten für den Zeitraum 13. bis 19. Dezember pro Tag durchschnittlich 196 Einlieferungen von neuen Corona-Patienten. Am Sonntag (19. Dezember) wurden hier 2.611 Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, in Krankenhäusern behandelt. Von diesen Patienten befinden sich 746 auf Intensivstationen.

In der Woche vom 8. auf den 14. Dezember starben in unserem Land täglich durchschnittlich 44 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, 8 % weniger gegenüber der Vorwoche. Seit Ausbruch der Pandemie sind in Belgien 27.895 Corona-Patienten an diesem Virus gestorben.

Zur Info

Bisher sind in Belgien 76 % der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus Covid-19 geimpft (also mindestens 2 Mal). 3.134.336 Menschen haben zudem bereits ihre Booster-Impfung, sprich ihre 3. Corona-Schutzimpfung erhalten. Das sind 27 % der Gesamtbevölkerung.

Detailliert sind täglichen Corona-Statistiken für Belgien auf der Internetseite des staatlichen wissenschaftlichen Gesundheitsamts Sciensano zu finden. Corona-Statistiken für Belgien werden offiziell nur noch von Dienstag bis Samstag veröffentlicht. Das bedeutet, dass Sonntags und Montags keine offizielle Corona-Statistik mehr bei flanderninfo.be zu finden ist, sondern lediglich Zahlen aus dem Bundesgesundheitsministerium, die auf Basis von Angaben von Sciensano erstellt werden.

Israel empfiehlt ein Reiseverbot nach Belgien

Das israelische Gesundheitsministerium hat am Sonntag seinen Landsleuten empfohlen, auf Reisen in einige europäische Länder zu verzichten. Unter diesen Ländern befindet sich neben Deutschland auch Belgien. Israel will dieses Reiseverbot am Dienstag verfügen, um damit der Verbreitung der neuen Omikron-Variante vorzubeugen. In Israel gilt aktuell ein weitreichendes Einreiseverbot für Ausländer aus rund 50 Ländern weltweit. 

EMA lässt das Corona-Vakzin Novavax zu - Belgien hat bereits bestellt

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erteilt dem neuen Corona-Impfstoff Novavax, das in den USA produziert wird, grünes Licht. Vorher hatte auch bereits die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diesem Produkt ein positives Gutachten erteilt. Dies ist der insgesamt 5. Impfstoff, den die EMA auf dem europäischen Markt zulässt. Belgien hat bereits 500.000 Novavax-Impfdosen bestellt. Die Europäische Union bestellte ihrerseits 200 Millionen Dosen.

Novavax ist nicht, wie z.B. die Vakzine von Pfizer-BioNTech oder Moderna ein mNRA-Impfstoff, sondern basiert auf Eiweißstoffen, die Reaktionen im Immunsystem auslösen. Das Mittel muss zudem nicht tiefgekühlt vorgehalten werden, sondern verträgt Temperaturen von zwischen 2 und 8°C. Mit diesem neuen Mittel könnten die inzwischen umstrittenen Vakzine von Janssen/Johnson & Johnson sowie AstraZeneca abgelöst werden, die wegen vermindertem Schutz gegen Corona auch wegen möglicher, wenn auch seltener, Nebenwirkungen in Verruf geraten sind. 

Sorgt Omikron auch in Belgien für einen Lockdown?

Am Mittwoch trifft sich der Corona-Konzertierungsausschuss in Belgien zu einer weiteren Beratung zur aktuellen Lage in der Pandemie. Um diese Sitzung vorzubereiten, berät sich das Corona-Beratungsgremium GEMS aus Experten in Sachen Covid-19 schon einen Tag vorher.

Kommt es auch in Belgien zu einem Lockdown, um die Ausbreitung der neuen Coronavariante zu verhindern? Das ist gerade die große Frage in unserem Land.

In den Niederlanden gilt bis zum 14. Januar ein weitreichender Lockdown, doch ob Belgien so weit gehen wird, ist nicht sicher. Die Ansichten diesbezüglich gehen weit auseinander. Antwerpens Provinzgouverneurin Cathy Berx bittet die Niederländer übrigens darum, während des Lockdowns in ihrem Land nicht nach Belgien auszuweichen… 

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