In den Flutgebieten vor Weihnachten - Fast überall wieder Gasanschlüsse - Weiterhin viel Solidarität und private Hilfe
Inzwischen sind so gut wie alle Gebiete in der Wallonie, die Mitte Juli nach den schweren Regenfällen von schweren Fluten und Überschwemmungen heimgesucht wurden, wieder am Gasnetz angeschlossen. Doch noch immer helfen in den Betroffenen Gebieten zahlreiche Freiwillige und private Initiativen, auch aus Flandern.
Am vergangenen Freitag wurden in der Provinz Lüttich die letzten Häuser und Viertel wieder an das Gasnetz angeschlossen, wie der regionale Netzbetreiber Resa verlauten ließ. Damit habe man das erklärte Ziel, vor dem Winterfrost die insgesamt 14.500 zerstörten oder abgeschalteten Gasanschlüsse wieder ans Netz zu bringen, erreicht. Nach den verheerenden Fluten zählte Resa insgesamt 1.149 undichte Anschlüsse, aus denen seinerzeit Gas entweichen konnte.
Nur zwei Ortsteile im Wesertal zwischen Verviers und Lüttich wurden nicht wieder angeschlossen. Dabei handelt es sich um das Viertel La Fenderie in Trooz und die beiden Straßen rue Massau und rue Hubert Hallet in Pepinster. Hier wird aufgrund der Zerstörungen Mitte Juli alles abgerissen und global wieder neu aufgebaut. Dabei wird die gesamte Versorgung mit Gas, Strom und Wasser ebenfalls grundlegend erneuert, wie Resa mitteilte.
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Noch stets private Hilfe nötig
Auch 5 Monate nach der Katastrophe und kurz vor Weihnachten sind weite Teile des damaligen Katastrophengebietes vor allem im Tal der Weser verwüstet und es muss noch immer aufgeräumt werden. Erst jetzt können einige Häuser wieder betreten und leergeräumt bzw. entkernt werden.
Dabei sind viele Haushalte auch noch immer auf freiwillige Hilfe angewiesen. Diese Hilfe kommt nicht zuletzt auch aus Flandern. In Prayon z.B. ist die ehrenamtliche Vereinigung „TeamEclairs“ noch immer jedes Wochenende aktiv. Die Helfer reisen mit Bussen an und unterstützen die betroffenen Bewohner jeden Samstag und Sonntag und diese Hilfe wird weiter geboten.
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Die Helfer, die nicht selten auch mit LKW und mit Lieferwagen Material mitbringen, kommen aus den Gegenden um Löwen, Hasselt, Antwerpen und aus den Flämischen Ardennen. Ihnen angeschlossen haben sich auch einige Niederländer aus Maastricht.
Der Name „TeamEclairs“ hat eine kleine Geschichte. Jedes Mal, wenn den Helfern etwas zu essen gebracht wurde, waren darunter auch sogenannte „Eclairs“. Das sind Teigtaschen mit Puddinginhalt und einem Schokoladenaufstrich auf dem oberen Teil… Die Gruppe hatte sich aus Freiwilligen ergeben, die sich jedes Wochenende dort auf Eigeninitiative trafen und die im Laufe der Zeit eben diese Initiative gegründet und gebündelt hatten.
Die Flutopfer, denen die Leute vom „TeamEclairs“ helfen, bedanken sich und loben diese in höchsten Tönen. Die Ehrenamtlichen helfen nicht nur bei den Arbeiten, sondern sie bieten den Menschen vor Ort auch etwas Abwechslung und Unterhaltung oder auch nur einfach Gespräche und ein offenes Ohr für deren Sorgen, Nöte und Geschichten…
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Bald kommt der "Küchenbus"
Am ersten Weihnachtstag wird ein umgebauter Bus der flämischen Nahverkehrsgesellschaft De Lijn durch die Katastrophengebiete in der Wallonie touren. Der ehemalige De Lijn-Bus (Fotos oben und unten) wurde zu einem Küchenbus umgebaut. Die Initiative kommt von der Gesellschaft „Belgium Aid vzw.“ aus der Ortschaft Heule bei Kortrijk in Westflandern.
Zu Weihnachten bringt der Bus frische Pfannekuchen, heiße Waffeln und anderes Gebäck in die Flutgebiete, um damit den Betroffenen ein bisschen Trost und Weihnachtsatmosphäre zu spenden.
Diese Aktion hatte die Vereinigung mit dem wallonischen Roten Kreuz abgesprochen und koordiniert. „Belgium Aid vzw.“ hatte in der Vergangenheit regelmäßig Hilfsgüter und Lebensmittel ins Tal der Weser und ins Tal der Ourthe geliefert und gemeinsam mit dem Roten Kreuz verteilt.
Die Küche, die in den Bus eingebaut wurde, stammt aus einem Krankenhaus aus Kortrijk, das vor kurzem geschlossen wurde und das Fahrzeug wird von Busfahrern von De Lijn gesteuert.