Boom im Onlinehandel in Belgien: Bekleidungs- und Modesektor hat sich "grundlegend Verändert"
Die Belgier gaben im Sommer 2021 fast die Hälfte mehr Geld beim Einkaufen in Webshops aus, als im ersten Coronajahr 2020. Inzwischen ist es wohl nicht mehr so, dass man in Belgien im Internet auf Shoppingtour geht, weil es nicht anders geht, sondern weil es schlichtweg einfacher ist. Besonders der Modesektor und der Einzelhandel im Bekleidungsbereich bekommen das deutlich zu spüren.
In den Sommermonaten Juli, August und September gaben die Belgier rund 3,24 Mia. € für Onlineeinkäufe aus. Das ist ein Anstieg um 46 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Dies ist aus Zahlen von BeCommerce ersichtlich, dem Dachverband der Onlinehändler und Webshops in unserem Land. Damit stieg der Anteil der im Internet erworbenen Produkte (in allen Bereichen) von 16 auf 25 %.
Sofie Geeroms von BeCommerce sagte dazu gegenüber VRT NWS, dass in vielen Bereichen mehr im Internet gekauft oder gebucht wird. Neben Kleidungsstücken und Reisen sind dies auch Lebensmittel, Computer, Haushaltsgeräte oder auch Schönheitsprodukte: „Wenn man mit der Periode vor Corona vergleicht, dann wird heute mehr im Internet gekauft. Die Haltung der Verbraucher hat sich wirklich verändert. Die Leute kaufen nicht mehr aus Notwendigkeit im Netz, sondern effektiv weil es einfacher ist.“
"Gigantischer Anstieg"
Diese Entwicklung spürt der Bekleidungssektor wohl am stärksten. Hier scheint sich der Einkauf vom Einzelhandel in den Boutiquen hin in Richtung Netz zu verschieben. Vor 2 Jahren wurde noch etwa jedes fünfte Kleidungsstück im Netz erworben. Heute ist das bereits jeder dritte Fashionartikel, wie BeCommerce feststellt. Ein Vergleich: Im 3. Quartal 2019 (also vor Corona) lag der Umsatz im Modebereich im Netz in Belgien bei 214 Mio. €. In diesem Jahr lag dieser Umsatz im gleichen Zeitraum bei 389 Mio. €
„Das ist ein gigantischer Anstieg,“ so BeCommerce-Sprecherin Sofie Geeroms: „Das zeigt, dass sich der Bekleidungssektor grundlegend verändert hat. Es scheint so dass die belgischen Verbraucher während der Coronakrise das erwerben von Kleidungsstücken im Internet kennen gelernt hat. Sie haben bemerkt, dass das vielleicht einfacher ist, als sie vor der Krise noch gedacht haben.“
Nebenbei bemerkt: Seit dem Ende des ersten Lockdowns in Belgien waren die Modeboutiquen und die Bekleidungsgeschäfte hierzulande immer und ohne Einschränkungen geöffnet…