Die Königliche Bibliothek von Belgien bewahrt das Archiv des Geigers Arthur Grumiaux
Die König-Baudouin-Stiftung hat der Königlichen Bibliothek von Belgien (KBR) den Fonds Arthur Grumiaux zur Aufbewahrung in deren Musikabteilung übertragen. In diesem Jahr wäre Arthur Grumiaux (Foto) 100 Jahre alt geworden. Die Bibliothek sorgt aus diesem Anlass denn auch für eine adäquate Möglichkeit zur Forschung zum Leben und Werk dieses international berühmten Geigers und Produzenten aus Belgien.
Die Dokumente des Fonds Arthur Grumiaux werden in der Königlichen Bibliothek von Belgien (KBR) unter den besten Umständen aufbewahrt und gesichert. Zudem wird das gesamte Archiv des Musikers für die Forschung zugänglich gemacht und im Zuge dessen gründlich aufgewertet.
Arthur Grumiaux (1921, Villers-Perwin - 1986, Brüssel) gab der Geigenkunst aus unserem Land nach seinen ebenso berühmten Vorgängern Henry Vieuxtemps und Eugène Ysaÿe weiter ein internationales Ansehen. Grumiaux galt schon in seiner Jugend als musikalisches Wunderkind und war ab einem Alter von 18 Jahren bereits professionell unterwegs.
Referenz-Tonaufnahmen von Mozart- und Beethoven-Sonaten
Er legte eine steile internationale Karriere hin und trat weltweit sowohl als Solist, als auch als Kammermusiker auf. Mit der rumänischen Pianistin Clara Haskil verband ihn eine enge musikalische Seelenverwandtschaft. Mit ihr nahm er tonangebende Versionen von Mozart- und Beethoven-Sonaten auf, die bis heute als Referenz gelten.
Nach dem Tod von Arthur Grumiaux 1986 wurde der Fonds mit seinem Namen von einer gleichnamigen Stiftung zusammengetragen und der König-Baudouin-Stiftung übertragen. Darin enthalten sind Briefwechsel mit musikalischen Partnern aus seiner Zeit, handgeschriebene und gedruckte Partituren mit Bemerkungen aus seiner Feder, Konzertprogramme, Bücher, Verträge und auch Tonaufnahmen.
Die Briefe erzählen vieles aus dem beruflichen und privaten Lebens Grumiaux‘ und seine Partituren und Notizen öffnen neue Möglichkeiten für die Forschung über die belgische Musikwelt.
Neue Analyse des Archivs
Gemeinsam werden der Fonds Arthur Grumiaux und die Musikabteilung der KBR eine Musikologin damit beauftragen, das gesamte Archiv neu zu ordnen, zu bewerten, zu klassieren und zu analysieren. Dadurch soll die Sammlung mehr Bekanntheit bei Musikern und Musikwissenschaftlern erlangen, die es denn auch konsultieren können. Doch soll die Grumiaux-Sammlung auch einem breiteren Publikum geöffnet werden.
Arthur Grimiaux gehört eigentlich zu den bekanntesten klassischen Musikern unseres Landes und er war bereits zu Lebzeiten international bekannt und beliebt. Und doch ist sein Leben und Wirken bis heute nicht grundlegend analysiert worden. Die Neuordnung des Archivs in der KBR wird dies ändern und vielleicht neue Seiten/Saiten von Arthur Grumiaux entdecken lassen.
Auszeichnung für das KBR-Museum?
Das Museum der Königlichen Bibliothek von Belgien (Fotos unten) ist für den „European Museum of the Year-Award“ nominiert worden. Das Museum, das im September 2020 eröffnet wurde, beherbergt unter anderem die „Bibliothek der Burgundischen Herzöge“, eine außergewöhnliche Sammlungen an handschriftlichen Dokumenten aus dem 15. Jahrhundert.
Dank neuester Technologien können die Besucher des KBR-Museums virtuell in diesen Dokumente blättern… Der „European Museum of the Year-Award“ wurde 1977 von Europarat ins Leben gerufen und zwar mit dem Ziel, die Bandbreite der europäischen Museumswelt anzuerkennen und bekannter zu machen. Welches Museen ausgezeichnet werden, wird im Mai 2022 bekanntgegeben.