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Vom Zoll beschlagnahmtes Kokain: Ein weiteres Rekordjahr im Antwerpener Hafen

2021 war ein weiteres Rekordjahr für die Beschlagnahmung von Kokain durch Zollbeamte im Hafen von Antwerpen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 89,5 Tonnen der Droge im Hafen beschlagnahmt. Die Zahlen wurden am Freitagmorgen auf einer Pressekonferenz des Bundesfinanzministeriums bekannt gegeben, das für die belgischen Zoll- und Verbrauchssteuerbehörden zuständig ist. 

Die im Jahr 2021 beschlagnahmte Menge an Kokain liegt um 33 % über der im Jahr 2020 und ist doppelt so hoch wie vor fünf Jahren. Nach Angaben des belgischen Zolls haben die 89,5 Tonnen Kokain, die 2021 in den Antwerpener Häfen beschlagnahmt wurden, einen Straßenwert von sage und schreibe 12,76 Milliarden Euro. Das meiste Kokain stammt aus Ecuador, Panama oder Paraguay und wird hauptsächlich nach Belgien, in die Niederlande und nach Spanien importiert. Im Vergleich dazu wurden 2021 im Rotterdamer Hafen knapp 70 Tonnen Kokain beschlagnahmt, was ebenfalls einen Anstieg von etwa 40 Prozent gegenüber 2020 bedeutet. 

Neben Kokain beschlagnahmte der Zoll auch 1,3 Tonnen Heroin und 11,7 Tonnen Haschisch.

Bundesfinanzminister Vincent Van Peterghem (CD&V, flämischer Christdemokrat) erklärte auf der Pressekonferenz am Freitagmorgen, dass der Anstieg der beschlagnahmten Drogenmenge zum Teil auf die Zunahme des internationalen Drogenhandels zurückzuführen ist. Sie sei aber auch das Ergebnis von Investitionen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Zolls.

Die im Rahmen der Operation Sky gesammelten Informationen trugen ebenfalls dazu bei, dass illegale Drogenlieferungen aufgespürt werden konnten. Das war die Ermittlung in Bezug auf die verschlüsselten Telefone von Sky ECC. Die Polizei konnte die Verschlüsselung knacken, so dass sie Millionen von geheimen Nachrichten lesen konnte, die sich mutmaßliche Kriminelle gegenseitig schickten. "Die Ermittlungen von Sky haben uns viele Informationen darüber geliefert, wie und mit welchen Methoden Drogen ins Land gelangen", sagte Minister Van Peteghem (CD&V).

Scannen aller Risikocontainer

In Zukunft sollen alle Container mit hohem Risiko gescannt werden. "Täglich kommen 20.000 Container an, das Scannen dauert eine halbe Stunde, es ist also nicht möglich, sie alle zu scannen. Wir führen Risikoanalysen durch, die unter anderem auf dem Absender und dem Herkunftsland beruhen. Ein Container aus Panama beispielsweise birgt ein höheres Risiko als ein anderes Land", sagt Van Peteghem.

"In diesem Jahr gibt es ein Budget von 20 Millionen Euro für zusätzliche Investitionen (...) für zusätzliche Scanner, aber natürlich auch für zusätzliches Personal und auch für Drogenhunde", fügte Van Peteghem hinzu.

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