Franzose, der eine Frau in der Brüsseler U-Bahn auf die Gleise stieß, wegen versuchten Totschlags verhaftet
Der junge Mann, der gestern Abend in Brüssel gegen 19.45 Uhr eine Frau absichtlich auf die Gleise der U-Bahn gestoßen hat, ist wegen versuchten Totschlags festgenommen worden. Dies teilte die Brüsseler Staatsanwaltschaft mit. Der Verunglückte entging nur knapp dem Schlimmsten, weil die U-Bahn gerade noch rechtzeitig eine Notbremsung machen konnte und wenige Zentimeter vor dem Opfer zum Stehen kommen. Der Täter flüchtete vom Tatort, konnte aber schnell gefasst und heute verhaftet werden. Die Frau blieb unverletzt.
Ein junger Mann hat gestern Abend in der Brüsseler Metrostation Rogier eine Frau auf die Gleise gestoßen, bestätigt die Brüsseler Verkehrsgesellschaft MIVB/STIB. Der Vorfall, der von einer Überwachungskamera gefilmt wurde, ereignete sich, als sich ein U-Bahn-Zug dem Bahnsteig näherte. Warnung: Die folgenden Bilder können schockierend sein.

Die Bilder der Überwachungskameras zeigen, wie der Täter, ein junger Mann, die Frau in den Rücken stieß, als sich eine U-Bahn näherte. Anschließend rannte er weg. Die Frau fiel mit voller Wucht auf die Gleise. Der U-Bahn-Fahrer leitete eine Notbremsung ein und konnte sein Fahrzeug wenige Zentimeter vor dem Opfer zum Stehen bringen. Kein Fahrgast der U-Bahn wurde durch den abrupten Halt verletzt.
Andere wartende Fahrgäste sprangen dann auf die Gleise, um die Frau wieder auf den Bahnsteig zu ziehen. "Der Fahrer hat gebremst, als er die Person auf den Gleisen sah, und rechtzeitig angehalten", erklärt An Van Hamme, Sprecherin der MIVB/STIB. "Der Fahrer hat sehr gut reagiert, aber er steht unter Schock und die betroffene Person ebenfalls.“ Das Opfer wurde ersten Informationen zufolge, nicht verletzt.
Der Täter flüchtete vom Tatort, wurde aber wenig später festgenommen. Der Mann trug keine Maske und ist daher auf den Bildern deutlich zu erkennen.
Der U-Bahn-Verkehr war zwischen den Stationen Elisabeth und Kunst-Wet (Arts-Loi) bis 20.15 Uhr unterbrochen.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordversuch
Der Verdächtige wurde kurz nach der Tat festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft von Brüssel am Samstagvormittag bestätigte. Der Staatsanwalt hat einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags beantragt. Die Entscheidung des Untersuchungsrichters wird innerhalb von 48 Stunden erwartet.
Der Täter flüchtete, indem er über die U-Bahngleise rannte. Dank der Veröffentlichung von Bildern des Verdächtigen konnten Polizisten ihn schon einige Minuten später festnehmen, als er sich in der Metrostation De Brouckère befand. Er wurde von der Polizei vernommen und anschließend der Staatsanwaltschaft in Brüssel zur Verfügung gestellt.
"Die Ermittlungen laufen weiter, um die genauen Umstände der Tat sowie das Motiv des Verdächtigen zu ermitteln", heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft.
Nach VRT NWS-Informationen handelt es sich bei dem Täter um einen 23-jährigen jungen Mann mit französischer Staatsangehörigkeit. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hat er keine bekannte Adresse in unserem Land. Der Mann soll in Frankreich polizeibekannt sein, wobei nicht klar ist, aus welchem Grund genau. Bei dem Opfer handelt es sich um eine 55-jährige Frau.
Die Brüsseler Staatsanwaltschaft kann diese Information bisher nicht bestätigen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich Täter und Opfer kannten. "Das Motiv und eine mögliche Verbindung zwischen den beiden wird noch untersucht", sagt Sprecherin Sarah Durant.
Die Polizei verhörte den Mann, und auf Antrag der Staatsanwaltschaft nahm der Untersuchungsrichter den Verdächtigen wegen versuchten Totschlags fest. Der Untersuchungsrichter bestellte auch einen psychiatrischen Sachverständigen, um den geistigen Zustand des Verdächtigen zu überprüfen.