Folge des 3M-Skandals: Flandern fusioniert die verschiedenen Umweltbehörden
Landesumweltministerin Zuhal Demir (N-VA - Foto) hat beschlossen, dass die verschiedenen flämischen Umweltbehörden zusammengeschlossen werden sollen. Das betrifft z.B. die flämische Umweltgesellschaft VMM, die Landesabfallgesellschaft OVAM und die Naturschutzbehörde Natuur en Bos (Natur und Wald). Auslöser ist der Umweltskandal beim US-Chemie-Unternehmen 3M in Zwijndrecht bei Antwerpen, der gezeigt hat, dass die Behörden einzeln schon aus Personalmangel nicht ausreichend kontrollieren können.
Die nationaldemokratische flämische Umweltministerin bekam jetzt vom Kabinett der flämischen Landesregierung grünes Licht für die Fusion der verschiedenen Umweltbehörden. Damit werden die Umweltinspektoren des Umweltdepartements, die Mitarbeiter der flämische Umweltgesellschaft VMM, die der Landesabfallgesellschaft OVAM, die der flämischen Landgesellschaft VLM und die Naturschutzbehörde Natuur en Bos (Natur und Wald) in einer Umweltbehörde zusammengefasst.
Diese Fusion soll die Arbeit der rund 255 Inspektoren und Mitarbeiter konkreter gestalten und die 10 Umweltinspektoren, die noch dieses Jahr angeworben werden sollen, werden ebenfalls dazu gehören. Tatsächlich ist dieses Vorhaben auf den 3M-PFOS-Umweltskandal zurückzuführen.
Das 3M-Dossier hat jeden in Flandern wachgerüttelt und bewusst gemacht, wie wichtig zielgerichtete Kontrollen der Inspektionsdienste sind, wenn Multinationals über die Stränge schlagen.“
Im vergangenen Jahr hatten Mitarbeiter der verschiedenen Ämter in Gesprächen mit der Redaktion der VRT-Magazinsendung Pano angegeben, dass ihre Behörden aus Personalmangel jahrelang kaum bis keine Kapazitäten freigehabt hätten, um z.B. die Industrieunternehmen im Antwerpener Hafen, also auch 3M, zu kontrollieren.
Umweltministerin Demir sagte dazu: „Die Zusammenschließung wird in den kommenden Monaten gestartet mit einem Ziel vor Augen: Eine noch kräftigere und bessere Handhabung vor Ort. Das ist, was die Leute von uns erwarten. Das 3M-Dossier hat jeden in Flandern wachgerüttelt und bewusst gemacht, wie wichtig zielgerichtete Kontrollen der Inspektionsdienste sind, wenn Multinationals über die Stränge schlagen.“
Nicht alle Unternehmer und Landwirte seien „Banditen“, so Demir, „doch es ist wichtig, dass die verdorbenen Äpfel aussortiert werden. Lange waren nicht alle davon überzeugt, doch diese flämische Regierung ist es wohl.“