Belgien will eine EU-weite Aufnahmeregelung für Flüchtlinge aus der Ukraine

Mit Sicherheit werden auch Flüchtlinge aus der Ukraine nach Belgien kommen. Sammy Mahdi (CD&V - Foto), Staatssekretär für Asyl und Einwanderung, will diesen über ein Ausnahme-Verfahren ein automatisches Schutzstatut geben. Der flämische Christdemokrat will auch, dass die Europäische Union diese Flüchtlingsfrage möglichst einheitlich regelt. Die Frage liegt am Sonntag beim Treffen der EU-Migrations- und Asylminister auf dem Tisch.

„Man muss an der Problematik der Ukraine hier bei uns etwas tun. Das ist der Grund, warum ich beim Rat der Einwanderungs-Minister den Vorschlag mache, die Richtlinie, die 2001 vorbereitet, aber nie umgesetzt wurde, jetzt zu aktivieren. Das bedeutet, dass für Ukrainer ein automatischer Schutz in ganz Europa erfolgt“, so Mahdi am Sonntag in den VRT-Mittagsnachrichten. Das bedeutet, dass Flüchtlinge aus der Ukraine um Schutz in der EU zu bekommen, kein Asylverfahren durchlaufen müssen.

Dieser automatische Schutz nach der Regelung von 2001 sorgt für einen einjährigen Schutz der zweimal verlängert werden kann, so Mahdi: „Solange die Situation gilt, muss man das natürlich evaluieren, doch so erhalten die Ukrainer auf jeden Fall sofort Schutz. Daneben müssen wir natürlich auch schauen, wie wir diese Menschen danach aufnehmen können, damit sie sich hier integrieren, arbeiten können und Teil unserer Gesellschaft werden.“

Inzwischen steigt die Zahl der Asylanträge von Ukrainern in Belgien

Dabei handelt es sich aber (noch) nicht um hier ankommende Ukrainer, die dem Krieg in ihrer Heimat entflohen sind, sondern eher um ukrainische Staatsbürger, die bereits vor dem russischen Einmarsch in Belgien waren. Auch die ukrainischen Saisonarbeiter, die sich aktuell in unserem Land aufhalten, dürfen länger hierbleiben. Asyl-Staatssekretär Sammy Mahdi sagte dazu gegenüber der frankophonen Brüsseler Tageszeitung La Capitale: „Diese Leute heute zurück in die Ukraine zu schicken, wäre unmenschlich.“ 

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