Vor 10 Jahren trauerte ganz Belgien um die Opfer eines schweren Busunfalls in Sierre in der Schweiz
Am 13. März 2012 kostete der Unfall mit einem Reisebus aus Flandern in einem Autobahntunnel im schweizerischen Sierre (Siders in Deutsch) im Kanton Wallis 28 Menschenleben. 22 der Opfer waren Schulkinder aus Schulen in Lommel in der Provinz Limburg und aus Heverlee in der Provinz Flämisch-Brabant. Die anderen Todesopfer waren vier Begleiter und die beiden Busfahrer. 24 weitere Personen waren bei dem Unfall zum Teil schwer verletzt worden.
Der Bus sollte seine Fahrgäste - Schulkinder aus Flandern und aus den Niederlanden, die in Heverlee und Lommel zur Schule gingen und ihre Begleiter - aus der Skiklasse nach Hause bringen. Rund ein Jahr nach dem dramatischen Unfall mit einem Reisebus voller Schulkinder aus Flandern in Sierre in der Schweiz hat die dortige Staatsanwaltschaft die Ermittlungen abgeschlossen.
Seit dem Tag des Unfalls leitete Olivier Elsig, Oberstaatsanwalt im schweizerischen Kanton Wallis, die Ermittlungen zum Unfallhergang. Ihm oblag es herauszufinden, warum der belgische Reisebus gegen eine Wand im Tunnel von Sierre im Kanton Wallis gefahren war. Doch konnten Oberstaatsanwalt Elsig und sein 28-köpfiges Ermittlerteam den genauen Unfallhergang nicht herausfinden. Zwei mögliche Hypothesen blieben am Ende der Ermittlungen übrig: Die eine Möglichkeit wäre ein plötzliches Herzproblem beim am Steuer sitzenden Busfahrer und die andere Möglichkeit stünde im Zusammenhang mit Medikamenten gegen Depressionen, die der Busfahrer zu sich nahm.
Gänzlich ausschließen konnte die Staatsanwaltschaft von Sierre technische Probleme mit dem Reisebus. Zudem waren beide Busfahrer ausgeruht und hatten die vorgeschriebenen Ruhezeiten respektiert. Der Fahrer, der beim Unfall am Steuer saß, hatte erst wenige Minuten vor dem Unfall übernommen. Die Tachoscheibe des Fahrzeugs wies außerdem nicht auf eine überhöhte Geschwindigkeit hin. Sicher ist auch, dass der Bus ungebremst gegen die Tunnelwand fuhr, denn Bremsstreifen wurden auf der Fahrbahndecke nicht entdeckt. Am Unfallort waren 100 km/h zugelassen und der Bus fuhr in etwa mit diesem Tempo in den Tunnel hinein. Bis heute herrscht über die genaue Unfallursache keine präzise Genauigkeit.
(Lesen Sie bitte unter dem Video, dass die Gedenkstätte an die Opfer in Sierre zeigt, weiter)

Gedenkfeier in Sierre
Am Sonntag fand in Sierre eine Gedenkveranstaltung statt, bei der auch eine hochrangige Delegation aus Belgien zugegen waren. Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) und frühere sowie aktuelle Bürgermeister der damals betroffenen Ortschaften waren dabei, wie auch Angehörige der Opfer und Überlebende des Unfalls. Sie wurden dazu von Ignazio Cassis empfangen, dem Bundespräsident der Schweiz.
