Zynisch: 2020 wegen Corona-Übersterblichkeit fast 100 Millionen Euro weniger Renten ausgezahlt
Die Corona-Krise traf 2020 viele belgische Familien: In diesem Jahr gab es viel mehr Todesfälle als sonst. Und das hat eine durchaus zynische Konsequenz, wie die Zeitung ‚De Standaard‘ berechnete: Die Rentenbehörde musste dadurch fast 100 Millionen Euro weniger an Renten auszahlen.
Die Frage kam ursprünglich vom Rechnungshof, wie die Rentenverwaltung gegenüber VRT NWS die Meldung von ‚De Standaard‘ bestätigt. Der wollte wissen, wie sich die Coronapandemie auf die Rentenzahlungen im Jahr 2020 ausgewirkt hat. Nach einer groben, aber nach Angaben des Behörde "möglichst realistischen" Schätzung hatte die Covid-Pandemie im Jahr 2020 94,6 Millionen Euro weniger Ausgaben für die Renten zur Folge.
Wie wurde diese Zahl berechnet? Der Rentenverwaltung hat die Corona-Sterblichkeit in unserem Land untersucht (d. h. die Zahl der Todesfälle im Jahr 2020 im Vergleich zur durchschnittlichen Zahl der Todesfälle in den Jahren 2015 bis 2019). Die ersten beiden Corona-Wellen führten zu 16.342 "überzähligen", also zusätzlichen Todesfällen im Vergleich zu den Vorjahren. Im selben Jahr gab es auch eine Übersterblichkeit aufgrund einer Hitzewelle im August, die jedoch bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt wurde.
Der Rentenversicherung stand somit 113,2 Millionen Euro an Renten zur Verfügung, die wegen der Corona-Erkrankungen nicht mehr ausgezahlt werden mussten. Andererseits wurden 18,6 Millionen Euro an zusätzlichen Hinterbliebenenrenten bereitgestellt, was bedeutet, dass die Behörde 94,6 Millionen Euro weniger an Ausgaben hatte.
Das scheint viel Geld zu sein, meint ‚De Standaard‘, aber es ist nicht viel im Vergleich zu den 47,5 Milliarden Euro an Renten, die die belgische Rentenverwaltung jährlich auszahlt.