Verschiebung des belgischen Atomausstiegs: Nordrhein-Westfalen besorgt

Ähnlich wie die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Samstag, drückte das an Belgien grenzende Bundesland Nordrhein-Westfalen am Sonntag seine Besorgnis über die Entscheidung der belgischen Regierung aus, die Laufzeit der Atomreaktoren Doel 4 und Tihange 3 um zehn Jahre zu verlängern.

Das Ministerium für Wirtschaft und Energie des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen forderte demnach eine gründliche Sicherheitsanalyse der beiden betroffenen Reaktoren. "Es ist Sache Belgiens, über seine Energieversorgung zu entscheiden", kommentierte das Ministerium, "aber es müssen auch die Sicherheitsanforderungen und auch die Bedenken der Nachbarländer berücksichtigt werden".

Die Grenzregion fordert daher "Transparenz" und "die Durchführung einer umfassenden grenzüberschreitenden Studie über die Umweltauswirkungen und die Verwendung hoher Sicherheitsstandards". Die Stadt Aachen, die etwa 80 km von dem wallonischen Kraftwerk entfernt liegt, und das Land Nordrhein-Westfalen plädieren schon seit Jahren die Abschaltung von Tihange 3, da sie über den schlechten Zustand des Kraftwerks besorgt sind.

Bereits am Samstag hatte die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Die Grünen) die Entscheidung Belgiens, die Laufzeit der beiden Atomreaktoren bis 2035 zu verlängern, öffentlich angeprangert. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima (Japan) 2011 hatte Deutschland beschlossen, vollständig aus der Atomenergie auszusteigen.

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