Erdhügel: Überirdisches Endlager für strahlenden Atommüll in Dessel
Der Großteil des strahlenden Abfalls aus den nuklearen Einrichtungen in Belgien wird in Dessel in der Provinz Antwerpen gelagert (Video oben). Jetzt wird dort in den Antwerpener Kempen eine neue Lagerstätte eingerichtet, die sich als ein Hügel in der Landschaft zeigen wird. Das Projekt für dieses geplante Endlager wird in einer interaktiven Ausstellung vorgestellt.
NIRAS, die Einrichtung für die Verwaltung von radioaktivem Abfall in Belgien, stellt das Projekt in einer Ausstellung vor. In einigen Jahren soll die neue Anlage zur Lagerung von strahlendem Abfall in Betrieb genommen werden. Hier in Dessel soll damit ein Großteil des Strahlenabfalls definitiv gelagert werden. Das Ausstellungsprojekt „Tabloo“ im gleichnamigen Besucherzentrum in Dessel wurde jetzt eröffnet.
Bisher wird der nukleare Abfall in Dessel in speziell gesicherten Gebäuden eingelagert, doch diese sind nicht für die Ewigkeit gebaut. Für leicht- und mittelstrahlenden Abfall, der aus medizinischen Einrichtungen kommt oder aus den Filteranlagen der Kernkraftwerke von Doel und Tihange, wird eine sogenannte „Oberflächen-Lagerungs-Installation“ gebaut, kurz ein Endlager. Dieses wird sich als eine Art Grabeshügel in der Landschaft bei Dessel erweisen, wo der strahlende Abfall eingekapselt gesichert werden soll.
Hier sollen in Beton gegossene Strahlenabfälle in sogenannte „Monolithen“ aus 12 cm dickem Beton eingekapselt werden, die wiederum in Bunkern mit 70 cm dicken Betonwänden eingelagert werden. Die so eingelagerten Monolithen werden in einer weiteren Phase mit einer dicken Schutzlage aus Sand, Kleie, Steinen und biologischem Material überzogen werden, als dritte Lage gegen Strahlung.
(Lesen Sie bitte unter den Fotos weiter)
Hochstrahlender Atommüll
Der hoch radioaktive Atomabfall, der bei der Kernspaltung in den Meilern der Atomkraftwerke entsteht, und der quasi ewig strahlt, soll hingegen in einer unterirdischen Anlage eingelagert werden. Dieser Atommüll ist tausende Jahre lang radioaktiv und er entwickelt Hitze.
Dieser äußerst gefährliche Abfall wird nach Ansicht von Fachleuten am Besten in einem Untergrund aus Sandstein-, Klei- und Granitlagen aufbewahrt. Doch eine geeignete Location für ein solches Endlager wird noch gesucht, so NIRAS. Nur rund 5 % des radioaktiven Abfalls in Belgien soll hochaktiv sein.