US-Unternehmen 3M verspricht 150 Mio. Euro extra zur Beseitigung der PFOS-Verschmutzung
Das US-amerikanische Chemieunternehmen 3M wird weitere 150 Millionen Euro in die "Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands" seines Standorts in Zwijndrecht in der Provinz Antwerpen investieren, um die Verschmutzung durch giftige PFOS-Stoffe zu beheben. Die Ankündigung erfolgte nach dem Besuch von 3M-Vorstandsvorsitzender Mike Roman in Belgien.
Im September 2021 hatte 3M bereits Entschädigungen in Höhe von 125 Millionen Euro zugesagt. Diese Summe war u. a. für Schadenszahlungen an die Landwirte und für einen Bodensanierungsplan vorgesehen.
Nach seinem Besuch am 3M-Standort Zwijndrecht sagte CEO Mike Ronan am Donnerstag, dass das Unternehmen nach wie vor sein Versprechen an die Anwohner, aber auch an alle Flamen erfüllen wolle: "Wir wollen konstruktiv mit der Regionalregierung zusammenarbeiten, um die Anliegen aller zu berücksichtigen."
Der neue Betrag von 150 Millionen Euro ist für die Sanierung verschmutzter Böden bestimmt. 3M weist darauf hin, dass es bereits eine Reihe von Maßnahmen zur Begrenzung seiner PFOS-Emissionen ergriffen hat, darunter ein neues System zur Ableitung von Abwasser.
Landwirte werden zuerst entschädigt
Für die Landwirte hat 3M einen Betrag von 10 Mio. EUR reserviert (in den bereits angekündigten 125 Mio. EUR enthalten). Bisher haben 37 Landwirte einen Antrag auf Schadenersatz gestellt. "Dieser Prozess ist im Gange und Dutzende von landwirtschaftlichen Betrieben werden in den kommenden Wochen entschädigt", so das US-amerikanische Chemieunternehmen.
Im flämischen Parlament kündigte die regionale Umweltministerin Zuhal Demir (Foto) am Mittwoch an, dass die von 3M zugesagten zusätzlichen Mittel verwendet werden sollen, um mit der Abtragung der Gartenerde bei betroffenen Anwohnern und mit der Sanierung des Baches Palingbeek zu beginnen.
Umweltministerin Demir: Geld von 3M nur für erste Phase der Sanierungen
Der Sanierungsplan für die Umgebung der Fabrik in Zwijndrecht wird erst im Sommer fertig sein, aber die die flämische Umweltministerin Zuhal Demir will nicht warten. "Wir werden bereits mit den 150 Millionen Euro beginnen und zunächst die Gärten ausheben. Ich habe 3M klar gesagt, dass dies nur die erste Phase ist. Es wird Jahre dauern, bis die gigantische Verschmutzung beseitigt ist. Es wird weit mehr als dieses Budget erforderlich sein".
Für die Bewohner von Zwijndrecht sind die Zusagen von 3M ein wichtiges Signal dafür, dass die Sanierungsarbeiten tatsächlich starten, meinte Demir noch.
Im abschließenden Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission über die PFOS-Verseuchung wurde 3M am Montag als Hauptverantwortlicher für die PFOS-Verschmutzung in und um Zwijndrecht bezeichnet. Das multinationale Unternehmen wehrte sich insbesondere gegen die Behauptung, es spiele seine eigene Verantwortung und die Schädlichkeit der PFOS-Stoffe herunter.