Die belgische Regierung wartet mit einem "Belüftungsplan" auf

Die belgische Bundesregierung hat sich auf ein Abkommen zu einem „Belüftungsplan“ für alle öffentlichen Räume und Gebäude einigen können. Das betrifft z.B. die Gastronomie, Kultur und Freizeit, Sporteinrichtungen und anderes. Wie die flämische Tageszeitung De Morgen am Montag meldet, sollen die CO2-Messgeräte auch nach der Coronakrise verpflichtet bleiben, um die Luftqualität weiter im Auge zu behalten. Der „Belüftungsplan“ soll noch in diesem Frühjahr in Kraft treten.

Bundesgesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) hält nicht erst seit gestern an der Idee fest, dass eine gute Belüftung und eine gute Luftqualität im Kampf gegen das Coronavirus und gegen andere Viren essentiell ist.

Der flämische Sozialist hält also daran fest, auch nach Corona für eine gesunde Luft in Innenräumen zu sorgen: „Wir verbringen 85 % unserer Zeit in Innenräumen. In schlecht belüfteten Versammlungsräumen oder Klassen schläft man ein, wird man müde oder dösig. In einem schlecht belüfteten Saal geht auch die Gruppe rund, wenn eine Grippewelle herrscht oder auch andere Infektionskrankheiten.“ 

Gute Luft sei also schlicht und einfach für die allgemeine Gesundheit sehr wichtig: „Das ist eigentlich eine Sache von Lebensqualität“, so Vandenbroucke und deshalb kommt die Regierung jetzt mit einem ambitionierten „Belüftungsplan“ für alle öffentlich zugänglichen Räume und Gebäude. 

Gute Luft ist eigentlich eine Sache von Lebensqualität.“

Bundesgesundheitsminister Frank Vandenbroucke

Konkret wird ein gesetzlicher Rahmen für alle betroffenen Räumlichkeiten geschaffen. Laut Plan sollen demnach verpflichtet überall CO2-Messgeräte angebracht werden, die zudem für alle sichtbar sein müssen. Diese Messgeräte sollen die Luftqualität ständig monitoren und gegebenenfalls die Betreiber der Räumlichkeiten dazu veranlassen, vor Ort und sofort zu reagieren.

Überdies sollen die Verantwortlichen für die Gebäude und Einrichtungen verpflichtet werden, Risikoanalysen zu erstellen, die alle Faktoren betreffen, die mit der Luftqualität in den Innenräumen zu tun haben. Normalerweise soll das entsprechende Gesetz noch in diesem Frühjahr in Kraft treten. Ab diesem Moment haben die Betreiber von Gastronomiebetrieben, Lokalitäten des Nachtlebens, Kultur- und Sporteinrichtungen ein Jahr lang Zeit, das Gesetz umzusetzen. Für alle anderen Sektoren muss ein geeigneter Zeitrahmen noch gesteckt werden.

Ab 2025 sollen alle Betreiber von öffentlich zugänglichen Räumen und Gebäuden ihre Kunden und Besucher von der aktuellen Luftqualität unterrichten - dies anhand eines Labels für Luftqualität. Dazu soll eine Datenbank erstellt werden, die alle Labels zusammenfasst, damit auch die Behörden dies kontrollieren und notfalls eingreifen können. 

Radio 2

Meist gelesen auf VRT Nachrichten