Ferrero in Arlon auch nächste Woche geschlossen, Gewerkschaften klagen über “schwierige Kommunikation”

Auch in der kommenden Woche bleibt die Ferrero-Fabrik in Arlon (Provinz Luxemburg) geschlossen. Das glauben wenigstens die Gewerkschaften, nachdem die Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette letzte Woche die Fabrik infolge einer Salmonellenkontamination schließen ließ. In dieser Woche hätte das Werk sowieso wegen geplanter Wartungsarbeiten stillgelegen. Am Dienstagnachmittag treffen sich die Gewerkschaften mit der Geschäftsleitung. Sie wollen die Garantie, dass die 700 Beschäftigten auch bei einem längeren Produktionsstopp ihren vollen Lohn behalten.

“Normalerweise hätten wir nächste Woche wieder den Betrieb aufgenommen. Wegen der behördlichen Schließungsmaßnahme und weil die Geschäftsleitung bereits entschieden hat, dass nächste Woche ohnehin nicht produziert wird, bleiben wir also zu. Auch in der nächsten Woche wird der Schwerpunkt auf der Wartung der Maschinen liegen", sagte der Vertreter der christlichen Gewerkschaft Bart Vannetelbosch.  

Nur wenn die Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette die Betriebsgenehmigung erneut erteilt, darf der Betrieb in der Ferrero-Fabrik wieder aufgenommen werden. Die Gewerkschaften werden die Geschäftsleitung um eine Klarstellung hinsichtlich der Fortzahlung der Gehälter bitten.  

Keine Einkommensverluste für die Beschäftigten

In der Zwischenzeit machen sich die 700 Festangestellten (mit den Zeitarbeitskräften steigt die Zahl auf 1.100) Sorgen, sagte Vannetelbosch: "Nicht so sehr wegen ihrer Gesundheit – es besteht nur eine Gefahr beim Verzehr möglicherweise kontaminierter Produkte – sondern mehr wegen ihrer Zukunft. Wir wollen von der Geschäftsleitung mehr Klarheit darüber, wann der Neustart geplant ist und wie es um die Gehälter steht. Wir wollen nicht, dass unsere Mitarbeiter Einkommensverluste erleiden, auch wenn die Produktion für längere Zeit stillsteht.” 

Vannetelbosch weiß, dass die Geschäftsleitung die (vorübergehende) Arbeitslosigkeit beim Arbeitsamt beantragt hat, aber das Arbeitslosengeld deckt nur knapp drei Viertel des Gehalts. Die Geschäftsleitung soll die Differenz ausgleichen, da die Arbeitnehmer nicht für diesen Fehler zahlen müssen. “Sie sind die Opfer", sagte der Gewerkschaftler. 

Vannetelbosch kritisiert auch die schwierige Kommunikation mit der Geschäftsleitung: “Auch hier fordern wir Transparenz und Klarheit. Dass sie offen darüber sprechen, was in den nächsten Wochen und Monaten geschehen wird.”

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