Premier De Croo: "Wenn die NATO Belgien fragt, mehr zu tun, werden wir positiv darauf reagieren.”

Die belgische Armee könnte in den kommenden Jahren im Rahmen einer neuen NATO-Eingreiftruppe in Rumänien an der Grenze zur Ukraine aktiv bleiben. "Wenn die NATO Belgien fragt, mehr zu tun als das, was wir derzeit tun, dann scheint mir selbstverständlich, dass wir darauf positiv reagieren", sagte Premierminister Alexander De Croo (flämische Liberale, Open VLD) am Donnerstagmorgen als Gast von Radio 1 (VRT). 

Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) ist gerade von einem dreitägigen Auslandsbesuch in die Slowakei, nach Polen, Rumänien und Moldawien zurückgekehrt. Er ist mit allen Staats- und Regierungschefs dieser vier Nachbarländer der Ukraine zu Gesprächen zusammengetroffen. 

Zweck dieses Besuchs war zu zeigen, “dass Belgien als Mitglied der NATO und der Europäischen Union zur Überwachung der Grenzen des Territoriums beiträgt. Diese Länder sind heute unsere Sicherheitsgrenze geworden", erklärte Premierminister De Croo den Besuch am Donnerstagmorgen in der Sendung De ochtend auf Radio 1 (VRT).  

"Die Grenze zwischen z. B. Rumänien und der Ukraine ist auch unsere Grenze. Unsere Sicherheit und der Schutz unseres Wohlstands werden in den nächsten Jahren und vielleicht auch Jahrzehnten an dieser Grenze entschieden." 

Premier befürchtet langen Krieg

Regierungschef De Croo befürchtet, dass der Krieg möglicherweise viele Jahre dauern wird. "Nach dem Besuch der letzten drei Tage komme ich zu dem Schluss, dass wir uns nicht von Russlands Schwierigkeiten in der Ukraine blenden lassen sollten. Russland hat eine langfristige Perspektive und die besteht darin, alles Mögliche zu tun, um die westliche Gesellschaft zu destabilisieren." 

"Sie tun dies jetzt militärisch in der Ukraine, wo sie es nicht leicht haben. Aber man muss in Betracht ziehen, dass dieser Krieg lang sein wird und die Ausdauer der russischen Armee sehr schwere Folgen für die Ukraine haben wird."

Werden belgische Truppen in Rumänien bleiben?

Um Russland zu verstehen zu geben, dass die NATO keine Übergriffe auf ihre Mitgliedstaaten dulden wird, hat das Verteidigungsbündnis in den letzten Wochen bereits zahlreiche Truppen als Abschreckung in die Region geschickt. Premierminister De Croo geht davon aus, dass die belgischen Soldaten, die sich derzeit auf dem militärischen Stützpunkt im rumänischen Constanta befinden, im Laufe des Sommers zurückkehren können und dass dann ein Rotationssystem eingerichtet wird. Es ist geplant, dass die belgische Armee in den kommenden Jahren im Rahmen einer neuen NATO-Kampfgruppe in Rumänien aktiv bleiben wird, obwohl die Entscheidung darüber noch nicht offiziell getroffen wurde.  

Alexander De Croo wollte jedoch klar machen, dass Belgien auf Fragen der NATO, um mehr zu tun, positiv reagieren werde, “denn unsere Sicherheitsgrenze ist hier und wir müssen sie gemeinsam mit 30 Ländern schützen."  

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