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Gewerkschaften kündigen 3 Tage Streik (22. bis 24. April) bei Ryanair in Zaventem und Charleroi an

Das Kabinenpersonal von Ryanair, das an den Flughäfen Zaventem und Charleroi arbeitet, wird nächste Woche von Freitag, dem 22. April, bis einschließlich Sonntag, dem 24. April, drei Tage lang streiken. Das haben die französischsprachigen christlichen Gewerkschafte CNE und die flämischen Gewerkschafte ACV Puls am Freitag angekündigt. Grund für die Protestaktion sind die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die Gehälter und Prämien des Kabinenpersonals. Ein letzter Vermittlungsversuch zwischen den Personalvertretern und der Geschäftsleitung der irischen Billigfluggesellschaft am Freitag hat nicht die erhofften Lösungen ergeben.

Ryanair beschäftigt in Belgien rund 650 Mitarbeiter, hat aber keine Personalabteilung, kritisiert die CNE. "Ryanair erkennt zwar an, dass die Gesellschaft der belgischen Gesetzgebung unterliegt, weigert sich aber, in eine Personalpolitik zu investieren. Die Gehaltsabrechnungen sind fehlerhaft, die Gehälter werden nicht korrekt ausgezahlt, die Sozialversicherungsformulare sind nicht in Ordnung usw. Das ist eine ständige Problemquelle für das Personal in Belgien", sagte Didier Lebb von der christlichen Gewerkschaft CNE.

Einige Personalmitglieder seit Monaten ohne Lohn

"Einige Mitarbeiter, die z. B. wegen einer Schwangerschaft nicht mehr fliegen dürfen, haben seit Monaten keinen Lohn oder keine Sozialleistungen erhalten”, erklärte Hans Elsen von der flämischen ACV Puls. "Ryanair hat keinerlei Respekt für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter". 

Die christlichen Gewerkschaften kritisieren auch, dass 75 Prozent des Kabinenpersonals den branchenüblichen Mindestlohn erhalten, obwohl sie an Feiertagen und Wochenenden, früh und spät arbeiten. "All das für einen lächerlichen Bruttobetrag von 2.000 Euro. Obwohl Ryanair in Charleroi, dem größten Stützpunkt Belgiens, eine Gewinnspanne von 30 Prozent hat und für dieses Jahr einen Gewinn von einer Milliarde Euro erwartet, gibt es keinen Spielraum für eine Verbesserung der Kaufkraft der Beschäftigten", entrüsten sich die Gewerkschaften.

Mit einem Streik von drei Tagen wollen die Gewerkschaften verhindern, dass die irische Fluggesellschaft den Streik brechen kann und zeigen, dass das Kabinenpersonal ein wesentlicher Bestandteil der Fluggesellschaft ist und das Personal Ryanair am Laufen hält.

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