N-VA Politiker befürworten One-Way-Ticket nach Ruanda: "EU sollte britischem Beispiel folgen"
Mehrere N-VA- Politiker (flämische Nationalisten) bewerten den Plan des Vereinigten Königreichs positiv, die Bearbeitung von Asylanträgen in Zukunft nach Ruanda auszulagern. Die N-VA-Europaabgeordnete Assita Kanko (Foto) ist der Ansicht, dass die Entsendung von Migranten ohne gültige Aufenthaltsberechtigung in das zentralafrikanische Land dazu beitragen könnte, den Menschenhandel wirksam zu bekämpfen. Die Europaabgeordnete möchte, dass die EU dem Beispiel des Vereinigten Königreichs folgt.
Der Plan des Vereinigten Königreichs sieht vor, Migranten ohne gültige Aufenthaltsberechtigung, die mit dem Boot über den Ärmelkanal oder als blinde Passagiere auf Lastwagen im Vereinigten Königreich ankommen, nach Ruanda zu fliegen, wo dann ihre Asylanträge bearbeitet werden sollen. Der britische Premierminister Johnson behauptet, dies werde die Menschen davon abhalten, die gefährliche Reise über den Ärmelkanal in seeuntüchtigen Booten anzutreten.
Assita Kanko sagte gegenüber VRT NWS: "Europa kritisiert dieses Projekt, unternimmt aber nichts. Das ist unmenschlich, denn deshalb ertrinken Menschen. Es ist ein besserer Ansatz für echte Flüchtlinge. Wir sind kaum in der Lage, diesen Menschen zu helfen, weil wir Zeit in die Bekämpfung des Menschenhandels und in Menschen investieren müssen, die für Asyl nicht in Frage kommen. Das ist ein starkes Signal an die Menschenhändler und die Leute, die die Menschenhändler bezahlen.“
Auch gegen die Abschiebung von Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien nach Ruanda, einem Land mit einer zweifelhaften Menschenrechtsbilanz, hat Frau Kanko nichts einzuwenden. "Wir reden hier über illegale Migranten, die kein Recht auf Asyl haben. Die Briten werden alle überprüfen und diejenigen herausfiltern, die Hilfe brauchen. Die anderen werden nach Ruanda geschickt", erklärt sie. Die Europaabgeordnete bezeichnet Ruanda als ein "sicheres Land mit einer schnell wachsenden Wirtschaft, das Arbeitskräfte sucht".
Der N-VA-Parlamentarier und ehemalige Staatssekretär für Asyl und Migration Theo Francken begrüßt die britischen Pläne ebenfalls, räumt aber ein, dass es rechtliche Hindernisse gebe. Aber, "wenn wir das ein paar Jahre lang durchhalten könnten, wäre das die effektivste Methode, den Menschenhandel zu stoppen", findet er.