Operation Hackathon: Schon drei flüchtige Kriminelle gingen Belgiens Bundespolizei ins Netz
Ein flüchtiger Straftäter, der vom Berufungsgericht Brüssel in Abwesenheit wegen internationalen Drogenhandels und Mitgliedschaft in einer internationalen kriminellen Organisation zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, wurde am 8. April in Bogota, Kolumbien, im Rahmen einer Hackathon-Operation des Fugitive Active Search Team (FAST) der belgischen Bundespolizei festgenommen, wie diese am Samstag in einer Pressemitteilung mitteilte.
Die Person war über soziale Medien in Südamerika lokalisiert worden, ohne dass die Ermittler jedoch sicher sein konnten, wo genau sie sich befand. Durch umfangreiche Nachforschungen konnten seine Fluchtroute und seine Reise nach und nach nachvollzogen werden. In Zusammenarbeit mit der kolumbianischen Polizei und der Einwanderungsbehörde konnten die fehlenden Puzzleteile gefunden werden. Der Flüchtige wurde schließlich in Bogotá festgenommen, so die belgische Bundespolizei. Das Auslieferungsverfahren wurde eingeleitet.
Der FAST Hackathon, dessen Ziel es war, insgesamt 40 flüchtige Kriminelle aufzuspüren, wurde am 30. März dieses Jahres durchgeführt. Mit der Operation konnte bereits ein erster in Belgien rechtskräftig Verurteilter, der aus einem Gefängnis in Mazedonien geflohen war und sich auf einem Bauernhof in Sauvenière (Provinz Namur) versteckt hielt, sowie einen zweiten Mann, der in einem Brüsseler Strafverfahren wegen versuchten Mordes zu neun Jahren Haft verurteilt worden war und versuchte, von einem Flughafen in Manchester aus an Bord eines Fluges nach Pakistan zu gelangen, gestellt werden.
Bei dem Hackathon am 30. März arbeiteten verschiedene Polizeidienststellen Belgiens zusammen. Spezialisten der Bundes- und Lokalpolizei, des Staatssicherheitsdienstes, des militärischen Nachrichtendienstes und des Zolls durchsuchten gemeinsam "verfügbare Quellen". Dabei handelt es sich um Informationsquellen, die für alle frei zugänglich sind, wie soziale Netzwerke und öffentliche Webseiten.