Nigeria fordert ein Kunstwerk von Belgien zurück - Ist unser Land eine Drehscheibe für Raubkunst?

Nigeria verlangt von Belgien die Herausgabe einer antiken Büste, die angeblich Millionen wert sein soll. Doch der belgische Staat hat dieses für Nigeria wichtige Kulturgut vor einigen Jahren bei einer Versteigerung für 240 € an einen Antiquitätenhändler verkauft. Dies ist nur eine der Geschichten, die die neue VRT-Reihe „Trafiek Antiek“ erzählt, die unser Haus gemeinsam mit der flämischen Wirtschaftszeitung De Tijd produziert.

2007 verkaufte der belgische Staat eine Bronzestatue, die einen Kopf zeigt, über eine Versteigerung einem Antiquitätenhändler für gerademal 240 €. Doch diese Bronze soll bis zu 5 Mio. € wert sein und wurde wohl 1987 bei einem brutalen Überfall aus dem Nationalmuseum von Nigeria gestohlen.

Wie dieses nigerianische Kunstwerk in den Besitz des belgischen Staates gelangte, ist unklar. Sicher ist allerdings, dass unser Land diese Büste niemals hätte verkaufen dürfen, denn sie ist in einer internationalen Liste für Raubkunst aufgeführt. 

Sie wurde tatsächlich in Belgien entdeckt und im Brüsseler Justizpalast bis zu ihrer Versteigerung aufbewahrt. Nigeria verlangt diese bronzene Büste jetzt von Belgien zurück, doch der heutige Besitzer des antiken afrikanischen Kunstwerks weigert sich, diese herauszugeben.

Dies ist offenbar kein Einzelfall. Wie aus der VRT-De Tijd-Reihe „Trafiek Antiek“ ersichtlich ist, haben die belgischen Behörden bereits öfter versagt, wenn es um den Handel mit Raubkunst geht. Belgien hat hier auf internationaler Ebene offenbar ein seht schlechtes Ansehen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Belgien tut zu wenig, um geraubte und gestohlene Kunstgegenstände aufzuspüren und zu identifizieren.

Die Reihe „Trafiel Antiek“ ist ab sofort auf VRTNWS.be zu finden (in niederländischer Sprache) und das flämische Wirtschaftsblatt veröffentlicht parallel dazu ab diesem Mittwoch (20. April) ebenfalls eine Artikelreihe. 

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