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Aktionstag der Gewerkschaften stört den ÖPNV in Flandern und Brüssel erheblich

An diesem Freitag führen die Gewerkschaften in Belgien einen Aktionstag für mehr Kaufkraft durch. Dabei geht es um die Forderung nach höheren Löhnen und Gehältern, denn die Preise und die Inflation steigen auch bei uns. Dieser Aktionstag geht mit Störungen im Nahverkehr einher, die besonders in Flandern und Brüssel zu spüren sind.

Die Gewerkschaften ACV (christlich), ABVV (sozialistisch) und ACLVB (liberal) wollten mit ihrem Aktionstag auch die Regierung dazu bringen, etwas gegen die sinkende Kaufkraft für die Beschäftigten im Land zu unternehmen. Ihre Aktion richte sich nicht gegen die Nahverkehrsgesellschaften, so die Gewerkschaften.

Brüssel

In Brüssel z.B. bedient die regionale Nahverkehrsgesellschaft MIVB/STIB nur die Metrolinie 1, die Straßenbahnlinien 3, 4, 7, 8, 9, 51, 82 und 92 sowie die Buslinien 12, 29, 34, 46, 53, 56, 59, 65, 71, 87, 88 und 95. Die Linie 87 wird verlängert und verläuft an diesem Freitag zwischen Simonis und Zwarte Vijvers/Etang Noirs.

Zudem werden die Nachtbusse in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht ausfahren. 

Beim Sitz des belgischen Unternehmerverbandes VBO in der Nähe des Brüsseler Zentralbahnhofs fand  zwischen 10 und 12 Uhr am Vormittag eine Kundgebung der Gewerkschaften statt (Fotos weiter unten), was zu weiteren Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt führte. Dabei hatten etwa 500 Gewerkschaftler für die Abschaffung des belgischen Gesetzes zur Lohnnorm zur Garantie der Wettbewerbsfähigkeit demonstriert. 

Die Arbeitgeber halten die Proteste und den Aktionstag für deplatziert, angesichts von steigenden Unkosten wegen der Ukraine- und der Energiekrise und sie erinnerten daran, dass Belgien das einzige Land sei, in dem die Einkommen über den Index noch an die Lebenshaltungskosten angepasst werde. 

Flandern

In Antwerpen bedient die regionale flämische Verkehrsgesellschaft De Lijn nur knapp 55 % aller Fahrten und auch hier kommt es zu einer Kundgebung in der Stadt. In der Hafenmetropole fällt zudem weitgehend die Müllabfuhr aus und in der Kinderbetreuung gibt es auch Probleme.

In der Provinz Limburg stoßen die Pendler und ÖPNV-Nutzer nur auf geringe Probleme, denn hier bedient De Lijn rund 70 % aller Fahrten und Linien. In Ostflandern und hier vor allem in Gent ist der Impakt des gewerkschaftlichen Aktionstages wieder deutlicher zu spüren. Hier finden nur knapp 55 % aller vorgesehener Fahrten von Bussen und Trams statt. Auch hier kommt es zu Ausfällen in der Kinderbetreuung und bei der Müllanfuhr.

Während in Flämisch-Brabant etwa 60 % aller De Lijn-Fahrten gewährt werden können, fahren in Westflandern 65 % aller Busse. Aber, bei der Küstentram entlang der Nordseeküste fallen 65 % aller Fahrten an diesem Freitag aus.

Wallonie und Eisenbahn

In der Wallonie sieht es bei der Nahverkehrsgesellschaft TEC ähnlich aus, doch hier ist das ÖPNV-Angebot viel geringer noch als in Brüssel und Flandern. Hier finden auch einige Kundgebungen in verschiedenen Städten statt. Die belgische Eisenbahngesellschaft NMBS/SNCB ist von diesem Aktionstag nicht betroffen. Demnach fahren die Züge nach Fahrplan.

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Eine Straßenbahn der Linie 8 in Brüssel, die bedient wird
Am 20. Juni soll es zu einer Großdemo der belgischen Gewerkschaften kommen

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