Sanda Dia

Sanda Dia-Prozess im Justizpalast Hasselt nach der tödlichen Studententaufe im Dezember 2018

Im Justizpalast von Hasselt (Prov. Limburg) hat am Freitag der Prozess nach der tödlichen Studententaufe für den damals 20 Jahre alten Sanda Dia (Foto) begonnen. Dreieinhalb Jahre nach dem Vorfall müssen sich die 18 Mitglieder der inzwischen aufgelösten Studentenvereinigung „Reuzegom“ vor Gericht für ihre mögliche Mitschuld am Tod des jungen Mannes verantworten. 

Sanda Dia aus Edegem in der Provinz Antwerpen wollte an der Löwener Universität (KU Leuven) Zivilingenieur werden und er wollte Mitglied der inzwischen aufgelösten Studentenvereinigung „Reuzegom“ werden, in der sich junge Leute aus der Antwerpener Gegend, die in Löwen studieren, treffen. Dazu musste er sich im Dezember 2018 einem brutalen Taufritual unterziehen. Dieses dauerte zwei Tage und Dia überlebte nicht. Er musste literweise Alkohol und Fischöl trinken und in einer eiskalten Grube ausharren. 

Die Ermittlungen wurden im Juli 2020 abgeschlossen. Im September 2000 sollte das Gericht entscheiden, ob die Studenten von „Reuzegom“ tatsächlich vor Gericht gestellt werden sollten und wenn ja, wer von ihnen. Mehrere Parteien beantragten jedoch zusätzliche Ermittungen, so dass die Sitzung verschoben wurde.

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BELGA

Prozessverschiebung

Nach Abschluss der zusätzlichen Untersuchungen wurde für Juni 2021 eine neuer Prozessbeginn geplant. Da eine der angeklagten Parteien der Gerichtsvorsitzenden Befangenheit vorwarf und ein Antrag auf ihre Absetzung stellte, verzögerte sich der Prozess erneut. Der Befangenheitsantrag wurde abgewiesen. 

Im August (fast ein Jahr nach dem ursprünglich anberaumten Termin) konnte die Ratskammer zu einem Befund kommen und entschied, alle 18 „Reuzegom“-Mitglieder an das Strafgericht zu verweisen. Jetzt beginnt im Justizpalast von Hasselt eine neue Prozessrunde, in der die Angeklagten verhört werden in während der auch die Plädoyers gehalten werden sollen.

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Schmerzliches Video in den Medien gelandet

Vor Beginn der Verhandlung gab der Vater von Sanda Dia ein kurzes Statement ab. Dabei äußerte er seine Verärgerung darüber, dass Videoaufnahmen der letzten Stunden im Leben seines Sohnes an die Medien weitergegeben wurden, denn der flämische Privatsender VTM und die flämische Tageszeitung Het Laatste Nieuws hatten dieses Video am Donnerstag veröffentlicht.

Man habe ihn nicht davon in Kenntnis gesetzt oder um sein Einverständnis gebeten, so Ousmane Dia (Foto unten). Dies sei ein skandalöser Vorfall, denn diese Bilder gehörten lediglich in den Gerichtssaal hinter verschlossenen Türen.  Bei Het Laatste Niews hieß es dazu, die Anwälte der Familie seien im Vorfekd informiert worden und hätten keine Einwände gegen die Veröffentlichung in der Presse gehabt.

Ousmane Dia:"Skandal"

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