Panzerhaubitze M-109
Public Domain

Wie können Waffenlieferungen aus Belgien für die Ukraine aussehen?

Das Kernkabinett der belgischen Bundesregierung hat am frühen Freitagnachmittag beschlossen, der Ukraine Panzerabwehrraketen zu liefern. Die Regierung erwägt zudem, ausgemusterte Panzerhaubitzen von Typ M-109 (Foto) zurückzukaufen, die unlängst erst abgestoßen wurden, um diese ebenfalls in Richtung Ukraine weiterzureichen.

Die Panzerabwehrraketen, die Belgien an die Ukraine liefern könnte, kommen aus Lagerbeständen der belgischen Waffen- und Verteidigungsindustrie, die aktuell zur Verfügung stehen. Mit den Panzerhaubitzen ist die Sache aber komplizierter.

Die M-109er, die die belgische Armee ausgemustert und verkauft hat, könnten zurückgekauft werden. Doch das Unternehmen, dass die Haubitzen gekauft hat, verlangt natürlich einen weitaus höheren Preis, als es seinerzeit bezahlt hat.

Dabei handelt es sich um das Unternehmen OIP, dass darauf spezialisiert ist, ausgemustertes Armeematerial aufzuarbeiten, zu modernisieren und dann weiterzuverkaufen. Aus gut unterrichteter Quelle erfuhr unsere Redaktion, dass der Preis gerechtfertigt sei, „da es einiges an Upgrades an den Panzerhaubitzen gegeben hat.“

Doch konnte sich das Kernkabinett der belgischen Bundesregierung am Freitagmorgen nicht darauf einigen, das Material zum aktuellen Preis zurück zu erwerben, um es danach an die Ukraine zu liefern. Im Raum steht jetzt die Frage, ob es zu neuen Preisverhandlungen kommen soll oder ob man der Ukraine nicht zusätzliche Finanzmittel zukommen lassen soll, um selbst Waffen zu kaufen.

Weder Premierminister Alexander De Croo (Open VLD), noch das Rüstungsunternehmen OIP wollten am Freitag Stellung zu diesem Thema nehmen. Premier De Croo gibt übrigens keine Details zu dem, was aus unserem Land die Ukraine geliefert wird und was nicht, an die Öffentlichkeit oder an die Medien weiter. 

Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved

Meist gelesen auf VRT Nachrichten