Fast 14.000 Minderjährige aus der Ukraine in Belgien - Flandern sucht nach Pflegefamilien
Aktuell sind in Belgien knapp 14.000 minderjährige ukrainische Flüchtlinge registriert. Viele von ihnen kamen zusammen mit ihren Familien hierher, doch eine Gruppe von in erster Linie 16- oder 17-jährigen Jugendlichen kam ohne Begleitung in unser Land. Jetzt sollen diese jungen Leute bei Pflegefamilien untergebracht werden. Flanderns Landesgesundheits- und Wohlfahrtsminister Wouter Beke (CD&V) sucht jetzt vermehrt nach solchen Familien.
Im belgischen Bundesland Flandern sind derzeit 106 Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern oder in Begleitung anderer Angehöriger in Belgien angekommen sind, bei Pflegefamilien untergekommen.
Doch Flandern braucht mehr solcher Familien, wie Landesminister Beke sagt: „Es ist kein leichtes Unterfangen, um gute Pflegefamilien zu finden. Ich kann nur einen Aufruf an die Familien richten, um so etwas zu machen. Diese werden dann gescreent, um zu schauen, ob das gelingen kann. Denn es bedeutet viel Arbeit und ein starkes Engagement.
Seit dem Krieg in der Ukraine screenen die flämischen Behörden viel schneller und sie begleiten die Kandidaten sehr intensiv, wenn ein junger Flüchtling bei ihnen untergebracht wird. Wenn eine neue Flüchtlingswelle aus der Ukraine die Aufnahmekapazität unter Druck setzt, ist es wichtig, dass so viele Kandidaten wie möglich dieses Verfahren durchlaufen haben.
„Derzeit fangen wir etwas mehr als 100 Kinder auf, doch wir glauben, dass in Zukunft vielleicht noch mehr nötig sein wird“, so Beke.
Letzte Woche ist ein Flugzeug mit 54 Kindern an Bord in Belgien gelandet. Das waren traumatisierte Kinder aus Butscha, dem von russischen Truppen schwer heimgesuchten Vorort von Kiew, der durch deren Brutalität weltweit in die Schlagzeilen geraten war. Dabei handelt es sich um Kinder, deren Eltern ihre Heimat nicht verlassen können, die aber die Zustimmung gaben, sie in einer sicheren Umgebung aufzunehmen und zu begleiten.